Sie hat es sich zurück geholt!

Eisenbahn Strecke Lennep - Wermelskirchen - Balkan Express

Wie heißt es im Lied „Take it back“ von Pink Floyd im Refrain so passend:

She could take it back, she might take it back someday
She can take it back, she will take it back some day

Hier sehen wir ein Beispiel wie sich die Natur das durch uns vereinnahmte Gelände zurück erobert hat. Im Fahrrad-mobilen Kindesalter habe ich hier noch ab und an einen Güterzug mit V60 herschleichen sehen, Personenverkehr fand schon länger nicht mehr statt. Heute ist die Strecke an der gleichen Stelle, an der ich als Kind ab und an Rast machte so dermaßen zugewachsen, dass ich doch einen Schreck bekommen habe. An Teilstücken ist auch bei näherem Hinsehen nicht mehr erkennbar, das hier noch vor einem gefühlten Wimpernschlag einmal die Bahn fuhr.
Es handelt sich um die Kursbuchstrecke 411, der sog. Balkan Express oder die Balkan Trasse, eine Eisenbahn Strecke ins Oberbergische, die in Remscheid-Lennep abzweigt. Sowohl Weiche als auch die Schienen liegen noch, auch das Einfahrtsignal nach Lennep ist noch vorhanden und zeigt… klar, rot!
An der Stelle wo das Foto entstanden ist, war die Strecke sogar zweispurig, und doch keine Hauptstrecke: Die eine Strecke ging bei Bergisch Born ab nach Hückeswagen, die andere ging weiter Richtung Wermelskirchen.
Und auch ohne das ganze Gestrüpp würde man selbst mit der Draisine nicht weit kommen: Hinter Bergisch Born ist Schluß, heute ist dort wie auf so vielen alten Bahnstrecken (in Radevormwald ist es z.B. auch so) eine Umgehungsstraße für den Autoverkehr.

Wie hieß es gestern in einer Talkshow so passend: In ländlichen Gegenden ist es heute einfacher ein Bahnhof zu kaufen, als eine Fahrkarte. 🙁

4 Antworten auf „Sie hat es sich zurück geholt!“

  1. Interessant ist, dass in Lennep auch noch eine vierte (oder fünfte) Strecke abging: die nach Krebsöge. Wenn man auf Satelittenbilder der TRecknase schaut, kann man recht teutlich sehen, we nördlich die Trasse in der Kreuzung verschwindet. Süd-östlich kann man auch noch die Trasse durch das Barmag Gelände erahnen.

    Die Strecke ist so alt, dass sie nichtmal bei bei Wikipedia auftaucht: http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnnetz_(Oberberg)

  2. Hallo Maximillian,

    ja, Google ist schon eine unsagbare Hilfe! 😀
    Die Trasse, die in der Kreuzung verschwindet, geht genauergesagt unter der Kreuzung her. Der Tunnel dürfte von der Bahnhofsseite noch begehbar sein, auf der anderen Seite ist ja jetzt der Lidl – also zugeschüttet. Es war zuletzt die Werksbahn der Barmag, hier wurde in den 90ern noch die Barmag Lok zum [url=http://www.bbfw.de/]BBFW[/url] überführt, womit der Zugverkehr auch für die Barmag dann endgültig zum erliegen kam und das Reststück endgültig auch tot war.

    Zum Rest der Strecke:
    [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Wuppertalbahn]hier[/url] ist die Stilllegung zum 21. November 1956 im Zeitspiegel verzeichnet. Und auf [url=http://www.wupperindustrie.de/jakobsmuelenbild1.html]Wupperindustrie[/url] findet sich noch ein Bild von 1930 von der Jakobsmühle am Lennepebachtal. Auf [url=http://www.bahnen-wuppertal.de/html/beyenburger-strecke.html]Bahnen Wuppertal[/url] gibt es noch zwei weitere Bilder von 1938 & 1939, ziemlich weit unten und ohne Umgehungsstraße.

    Gruß
    Armin

  3. Die ganze Balkanstrecke war mal zweigleisig trassiert! Und auch wenn da nie nach Plan ein D- Zug drüber fuhr, wahr diese lange Zeit rein formal eine Hauptstrecke.
    Und wenn die Verkehrspolitik nur ein bisschen vernünftig wäre, könnte die Internetseite der Balkanstrecke so ähnlich aussehen: http://www.avg.info

    Ohne Umsteigen vom Ebertplatz zur Domplatte!

    Fragt die CDU MdB und MdL bei http://www.abgeordnetenwatch.de warum das im Bergischen Land nicht geht!

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