Warum ist es nachts dunkel?

Kreisverkehr Radevormwald Bergerhof

Es hat meiner Mutter einige Nerven abverlangt! Schon in früher Kindheit begann ich damit, alles doch noch ein wenig genauer wissen zu wollen. Prägend war hier wohl eine vielen mir mitgegebenen Lebensweisheiten meines Vaters, der manchmal zu sagen pflegt:

Je weniger eine weiß, umso mehr glaubt er allen Scheiß

Für Anschauungsobjekte benötigte ich auch nie ein Fernglas, wessenthalben ich es anders machen wollte! Deshalb musste ich auch stolz wie Oksar als 10 jähriger Bengel mit dem sündhaft teuren neuen ferngesteuerten Auto noch am Geburtstag in den Hobbykeller stratzen um die 300 Teile, die in der mitgelieferten Explosionszeichnung schön erklärt waren, erstmal genau zu inspizieren, indem ich Karre erstmal komplett zerlegte. Gleiches galt z.B. auch für meine Dampfmaschine, die auch erstmal in Einzelteile zerlegt werden musste um sie dann wieder, den Pencil Torch schwingend, zusammen zu löten. Da war ich aber auch schon 12! 😀 Und mit 16 kam dann der CB Funk, und als erste Amtshandlung wurden die Kisten erstmal aufgeschraubt um den Frequenzbereich zu erhöhen. Noch heute verspüre ich den Drang das neu gekaufte Notebook erstmal zu zerlegen, aber ich kann mich mittlerweile bremsen! Und eine dieser „wie funktioniert es genau“ Fragen war immer: Warum ist es nachts eigentlich dunkel?

Im Physikunterricht habe ich gelernt, dass Universum sei unendlich. Bei zahlreichen, fragwürdigen „Sternverkäufern“ liest man das heute immernoch. Ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen, was Unendlichkeit ist oder wie man sie fassen könnte,

Wo fass ich dich, unendliche Natur
Goethe

war es mir immer schon unklar, wie ein unendliches Universum so dunkel sein könnte; lassen wir mal die Nacht weg! Meinen Physiklehrer brauchte ich nicht fragen, der hat mir in der sechsten Klasse auch beibringen wollen der Kompass zeige nach Norden, weil dort viele magnetische Steine liegen. Also selber den Kopf anstrengen: In einem unendlichen Universum gäbe es auch unendlich viele Sterne beliebiger Helligkeit und beliebiger Entfernung. Mit zunehmender Entfernung sinkt die Helligkeit, allerdings müsste ja dann auch ganz weit draußen ein sehr großer Stern vorkommen, das ist beliebig wahrscheinlich. Und wenn dieser verdeckt worden wäre, dann doch durch einen Stern, der dadurch ja widerrum näher zu uns stehen müsste und somit seine eigene Leuchtkraft hat. Was sollte ihn sonst verdecken, das Universum ist doch leer und Planeten ohne eigene Leuchtkraft, das zeigt uns unser Sonnensystem, machen nur einen verschwindend geringen Teil der Masse aus. Also wäre es der Lehrmeinung Realschule 6. Klasse folgerichtig nur logisch, dass ein unendliches Universum taghell sein müsste, da von jedem Punkt in jede Blickrichtung an jeder Stelle ein Stern sitzen muss?!

Umso erfreuter war ich dann irgendwann, dass meine Gedankengänge als pubertierender Teenager nicht neu waren, sondern im Kern ans Olberssche Paradoxon erinnerten, dass ich erst Jahre später kennen lernte. Zwischenzeitig musste ich erstmal Nadine kennen lernen und hatte anderes zu tun.

Heute bin ich schlauer bzw. habe meine Antworten, aber richtig glücklich bin ich darüber trotzdem nicht, denn wie es immer so ist: Hinter jeder Antwort werfen sich neue Fragen auf! Außerdem kommt man an den Rand der Erkenntnisfähigkeit. Und ich kann gar nicht leiden, wenn man von der Endlichkeit des Universums hin zum Ursprung in die Quantenphysik stolpert und plötzlich nur noch hinnehmen muss und nicht mehr hinterfragen kann.

Einstweilen übe ich mich dann in Demut darin das selbstständige Denken gelehrt bekommen zu haben. Immerhin ist mir das mit dem Nested-Sets Modell, eine Möglichkeit zur bei Lesezugriffen performance schonenden Abbildung von Baumstrukturen in relationalen Datenbanken, noch einmal passiert, dass ich später vor einer Standardfolklore stand, die ich mir mühsam selbst irgendwann rausgezwängt habe. Dauert zwar länger als das Turorial zu lesen und nachzubauen, ist aber auch nachhaltiger! Denn ich habe direkt die Ebene der Elemente (level) und für ein rollback das Parent-Modell mit berücksichtigt, was wieder Performance spart!

Sapere aude

Nur bei Blender, da stieß ich doch böse an meine Grenzen und stand wie der Ochs vorm Berg! Man sollte sich manchmal eben doch was sagen lassen!

Ach so, und wenn mal wieder einer fragt warum ich so still wäre: Nein, das ist keine Unfreundlichkeit, ich beschäftige mich dann gedanklich mit so einem Mist wie hier beschrieben, es ist meine Form der Entspannung! Oder um einen Wortwechsel des heutigen Tages wiederzugeben:

N: Was guckst Du denn so?
Stille
A: Ich denke nach!
N: Aha!
Pause
N: Worüber?
Stille
A: Warum ist es nachts dunkel?
Stille
N: Weil die Sonne untergegangen ist!
Stille
A: Aha

3 Antworten auf „Warum ist es nachts dunkel?“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert