Schnapsideen haben Konjunktur

Schnapstablett zu später Stunde
Schnapstablett zu später Stunde

Zu später Stunde, wenn die geistige Leistungsfähigkeit schon eine gewisse Beschränkung erfahren hat, und man fortwährend dem engagierten Logopäden neue Anreize liefert, da wird schon mal gerne der ein oder andere Schnaps gekippt. Hier entstehen dann die tollsten Ideen…

Eine dieser Ideen, ohne jetzt spekulieren zu wollen zu welcher Uhrzeit und unter welchen Bedingungen die Idee entstanden ist, ist die Altersfreigabe für Webseiten, die der britische Kulturminister Andy Burnham laut The Daily Telegraph geäußert haben soll. Und so wie der Titel der Zeitung an alte Zeiten erinnert, so muten auch so manche Vorstöße von Politikern an, wenn es um das Internet geht. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl als versuche man sich mit einer Palisade gegen Radio zur Wehr setzen zu wollen, oder man mit dem Segelschiff zum Mars fliegen will. Es wird immer wieder versucht, neue Probleme mit bekannten, aber realitätsfremden Lösungen zu beheben. Und wenn man dann ins Fettnäpfchen getreten ist, wird in der „ich wurde mißverstanden“ Richtigstellung schlicht das Problem geändert, sodass die Lösung wieder passt!

Das Internet ist ein Spiegel der Gesellschaft, und selbstverständlich sind nicht alle Inhalte für jeden geeignet, und Jugendschutz ist immer ein gutes Zugpferd für Regulation von Inhalten, als leidenschaftlicher Computerspieler kann ich davon Arien trällern. Häufig wird versucht, mit aktueller Rechtslage ein Problem im Internet zu beheben. Hier wird mal schnell ein Anbieter für Diskussionsforen dazu verdonnert, jeden Eintrag zu prüfen. Bei Youtube wird minütlich mehr Videomaterial hochgeladen, als die Woche Stunden hat. Etliche Foren haben mehr Beiträge, als ein Großkonzern mit Mitarbeitern aufwarten könnte, um eine redaktionelle Prüfung vorzunehmen.

Das Problem ist mit wirtschaftlicher Menpower einfach nicht zu bewältigen, und ein USK / FSK / PEGI Logo schimmert derart weltfremd in den Augen des Herrn Burnham, dass man nur noch mitleidig abwinken kann. Ebenso wie die redaktionelle Prüfung jeden Beitrags eines Mitglieds auf einer social network Plattform. Doch genau sowas wird immer mal wieder von deutschen Gerichten entschieden – im Namen des Volkes!

Morgen retten wir die Welt!

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