Die Mentalität der Kleinstadt

Oberbergische Idylle Radevormwald
Oberbergische Idylle Radevormwald

Man könnte auch schreiben: Andere Länder, andere Sitten! Als alter Remscheider ist man ja schon einiges gewöhnt, wie so das tägliche Leben auf einen einprasselt. Glücklicherweise hat der typische Remscheider aber eine Form der Stur- und Gelassenheit, die zumindest der, der einmal genauer hinsieht, auch in Radevormwald gut gebrauchen kann. Wie sagte Vince Ebert:

Nach Merkel und Lafontaine bin ich der dritte Physiker, der in die Comedy gegangen ist.

Da hat der gute Mann aber Radevormwald noch nicht kennen gelernt.

Das Problem bei Merkel und Lafontaine ist ja, dass die aufgrund von PR Beratung viel zu glatt sind. Vermutlich haben sowieso alle den gleichen PR Berater, so austauschbar wie sie sich zeigen. Nicht so in Radevormwald, hier haben wir noch echte, bürgernahe Stammtischpolitiker. Wie Tetti schon sagte:

Lokalpolitiker, weil sie in Lokalen Politik machen!

Mit der Aussage, dass Korsten sich aufs sich Wählen lassen beschränkt hat, und das unter poltischem Engagenemt versteht, kann man keinem mehr was Neues erzählen, das weiß sowieso jeder.

Das auf dem Dorf die Sachlagen aber so grundverschieden sind wie meine Schwester prophezeite, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Auf die Kondomgeschichte bin ich ja bereits eingegangen. Und aufs Life-Ness auch. Aber in Rade ist so wenig los, dass doch immer wieder die gleichen Geschichten mit ganz neuen Ansichten hoch kommen. So ist ja im Dezember dem guten Dietmar Stark als Vorsitzender der Gremien nach dem Finanzdebakel das Vertrauen entzogen worden. Aber Rade wäre nicht Rade, wenn eben dieser Dietmar Stark als frisch gewählter Vorsitzender des Ausschusses für Eigenbetriebe, sich noch mal intensiv mit der Situation des Life-Ness auseinander setzt. Denn nach eigenen Worten geht es abei dann auch:

um die Arbeit in den Aufsichtsräten, wo ja das pure Chaos herrscht.

Also das würde ich mir schützen lassen, bevor das einer kommerziell verwertet, denn von alleine kann man auf so eine Story gar nicht kommen!

Ausschuss für Eigenbetriebe… Was’n das? Auch mit rudimentärer Vermutung hätte ich dann doch gerne Klarheit, also gehe ich mal auf die informative Website http://www.radevormwald.de/ und informiere mich. Google spuckt mir schon aus, dass das so ein Ausschuß dorfintern zu sein scheint, also bin ich dort wohl auch am besten beraten. Naja, dachte ich zumindest, denn nachdem ich „Eigenbetriebe“ in die Suche auf radevormwald.de eingetippt habe, und einen 100% Treffer bekommen habe, muss ich leider Benutzernamen und Passwort eingeben. Pech gehabt – war nichts mit Information. Macht aber nichts, dafür kann ich den nett lächelnden Herrn Korsten noch mal auf der Startseite sehen, der unablässig als Wiederholungstäter die öffentliche, und, meinem Verständnis nach um neutrale Haltung zu bemühende, Internetseite vollquast mit seiner Parteipolitik. Bah… Als nächstes hängen wir Parteiflaggen vor das Rathaus und in die Schule! Das ist nunmal das Problem, wenn man so richtig gar nicht weiß, wofür man eine Internetseite hat, was das überhaupt so genau ist, und folglich auch nicht weiß, was man damit machen soll. Deshalb ist vermutlich auch das BGG völlig vernachlässigt worden. Da hat man om Dorf noch nix von gehört, und Herr Korsten schon mal gar nicht. Was machen mit so einer Internetseite? Wie wäre es mal mit einem Organigramm zum Ausschuss für Eigenbetriebe? 😀 remscheid.de ist zwar nicht schöner, aber doch irgendwie symphatischer. Mag daran liegen, dass mir nicht permanent ein Gutfreund-Politiker das Leben, und gebetsmühlenartig wiederholend seine Handlungsunfähigkeit nur an der politischen Opposition liegt, erklären will.

Und weil wir nicht schon genug schlechte Internetseiten haben, die das warme Herz Radevormwalds zeigen, kommt jetzt auch noch http://www.radevormwald-zentral.de/, abermals mit total verwaschenen, auf Unkenntlichkeit komprimierten Kopfgrafiken. „Radevormwald lebt sauber“, nur die Internetseiten vermitteln einen Dreck unterm Finger wie sechs Wochen Flöz mit Anfassen. Schlechter gehts nimmer!

Vielleicht gehe ich doch mal in die Radevormwalder Lokalpolitik. Billiger ist Hagen Rether auch nicht, und ein besseres Programm kann er auch nicht liefern. Das Leben schreibt doch die besten Geschichten.

4 Antworten auf „Die Mentalität der Kleinstadt“

  1. So tief habe ich gar nicht gelesen, ich war schon von den Grafiken so abstoßend berührt, dass ich gar nicht weiter geschaut habe…

    Autobahn geht gar nicht! Vermutlich ist es einfach nur gut gemeint um Silver-Surfer anzusprechen. Der möglichen Aussage in der Aussage sind sie sich wohl nicht bewusst.

  2. http://www.radevormwald-zentral.de: Ein kläglicher Versuch, die Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Besser gar nicht als so! Da muss ich Dir Recht geben. Allerdings eines lässt sich an diesem Internet-Auftritt klar erkennen: Der Rader Einzelhandel pfeift aus dem letzten Loch!

    Ganz Rade pfeift aus dem letzten Loch. Um noch eins d’raufzusetzen stimmte der Stadtrat mehrheitlich dem aktuellen Haushalt nicht zu. Prima, alle Projekte, um die seit ewigen Zeiten den Mund debattiert, gestoppt! Radevormwald handlungsunfähig! Zugegeben: Die Plattform http://www.radevormwald.de ist nicht der richtige Ort zur Meinungsmache bzw. Wahlkampf, aber Korstens Aussagen stimmen.

  3. Vor lauter Aufregung hab‘ ich mir auch noch einen Verschreiber geleistet! Kannste mal sehen wie fassungslos ist bin!

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