Landwirtschaft und Klimawandel

Gerste Anbau in Radevormwald
Gerste Anbau in Radevormwald

Betoniert ist die Auffassung, der Mensch würde seit der Industrialisierung, also seit gut 200 Jahren das Klima aktiv beeinflussen; wir befinden uns seit 1800 im Anthropozän! Früher, da war alles besser. Wir betrieben Ackerbau und Viehzucht, der Ottomotor, rauchende Schlote, kohlegefeuerte Dampfmaschinen – also CO2 – schien in weiter Ferne. CO2, der menschlich geschaffene „Klimakiller“ der industrialisierten Neuzeut, der Allerorten gebetsmühlenartig als Übel unserer Zeit angesehen wird. Die CO2 Zunahme in der Atmosphäre und die klimatischen Veränderungen sind doch offensichtlich! Schon, aber …

Jede noch so künstlich schmeckende Tütensuppe ist heute Bio, eine Differenzierung zwischen Bio und Öko gelangt mehr und mehr in den öffentlichen Fokus, da erkannt wird, dass ein Bio Produkt welches über den großen Teich geschippert wird, nicht zwingend auch Öko sein muss. Und doch gibt es Ansätze, dass der Mensch schon im Holozän, zumidest ab dem Mittel-Holozän sehr aktiv das Klima beeinflusst. Das ist zunächst schwer vorstellbar, weil unsere Wahrnehmung uns glauben macht, viel würde auch viel helfen, und im Umkehrschluß würde wenig auch wenig machen.  Und damals haben wir ja viel weniger die Umwelt erpresst.

Der Blick in den Himmel ist hier wieder ein Blick zurück auf uns. Geochronologisch gab es eine signifikante Korrellation der Sonnenstrahlemittierung durch die Erde, also der Energieaufnahmefähigkeit aufgrund der schwankenden Position der Erde zur Sonne (Präzession), und dem auf der Erde herrschenden Klima bzw. dem CO2 Gehalt in der Atmosphäre.

Bis zum Beginn des Holozän! Mit dem Holozän änderte sich der Verlauf der der CO2 Kurve nämlich, und ein paar Tausend Jahre später passierte gleiches mit dem „Biogas“ Methan. Die statistisch zu erwartende Eiszeit blieb aus und die Konzentration stieg an, statt dem Erwartungswert gemäß abzusinken. Die Erde bekam eine sehr stabile Warmphase. Das geschah genau zu der Zeit, in der der Mensch, mehr Bio und Öko als wir es heute überhaupt könnten, anfing Landwirtschaft zu betreiben. Mit den sehr stabilen klimatischen Bedingungen wurde dann auch ein idealer Nährboden zur Entwicklung der Hochkulturen gelegt, die sich alle in der Zeit entwickelten. Und immer dann, wenn aus welchen Gründen auch immer die Landwirtschaft zurück gefahren wurde, sank auch der CO2 Gehalt in der Atmospäre.

Die Daten sind eindeutig, nur wie sind sie zu interpretieren? Oder kürzer: Und nu?

4 Antworten auf „Landwirtschaft und Klimawandel“

  1. So reifes Korn, um diese Jahreszeit, da sieht man den Klimawandel doch recht deutlich.

    Freundliche Grüße an alle Freunde der Natur
    Thom

  2. Da fühlt sich der Umweltwissenschaftler doch glatt genötigt, mal seinen Senf dazu zu geben.
    Erdhistorisch gesehen gab es bereits deutlich höhere CO2-Werte und es ist nach wie vor überhaupt nicht einschätzbar, wieviel der Mensch nachhaltig den CO2-Wert beeinflussen kann. Es ist längst sicher, dass Wasserdampf das erheblich „gefährlichere“ Treibhausgas ist. Es gilt als sicher, dass gehäufte Vulkanausbrüche mehr Einfluss auf den CO2-Gehalt der Atmosphäre haben als jahrzehntelanges Autofahren. Absolut einig sind sich die Forscher bzgl. der CO2-Problematik nie gewesen.
    Auch wenn es offensichtlich erscheint, dass es derzeit zu „Verschiebungen“ kommt (es sei aber der Hinweis gestattet, dass numehr jedes Unwetter in den Nachrichten als Folge des Klimawandels deklariert wird, während das früher gar nicht alles erfasst wurde), so sind die Folgen kaum einschätzbar.
    Ökosysteme sind hochkomplex – Verschiebungen der Rahmenbedingungen entziehen in der Regel einem großen Teil der Organismen ihren Lebensraum – aber die schaffen auch Lebensraum für andere.
    Ein Film wie The Day After Tomorrow stellt relativ gut dar, was passieren kann, wenn unsere Klimagrundlage wegbricht. Erwärmung der Meere kann ein Versiegen des Golfstroms zur Folge haben – und das bedeutet, dass es bei uns arschkalt werden wird! Doch das wird irgendwann ohnehin passieren. Ob der Mensch das beschleunigen kann?
    Dass der Raubbau an der Natur durch den Menschen allein schon eine Katastrophe ist, muss nicht groß diskutiert werden. Die Überbevölkerung wird uns diesbezüglich genug zu schaffen machen.
    Für die Erde selbst wird der Mensch mit dem, was er derzeit macht, nur ein leichter Husten sein.

  3. > Da fühlt sich der Umweltwissenschaftler doch glatt genötigt,
    > mal seinen Senf dazu zu geben.
    Das wurde billigend in Kauf genommen!

    Über 90% der Erdgeschichte kommt auch völlig ohne Eis aus, aber 99% eben auch ohne Menschen! Der Selbsterhaltungstrieb bei abstrakter Gefahr ist aber eben nicht sonderlich ausgeprägt.

    Nach Vince Ebert:

    Die Chance im Lotto zu gewinnen steht 1:100.000.000.
    Mensch: Genau der könnte ich ja sein!

    Die Chance als Raucher Krebs zu bekommen steht 1:1000
    Mensch: Warum sollte ich der eine sein?

    Der These „Der Mensch zerstört die Erde“ konnte ich persönlich nie viel abgewinnen. Wir zerstören höchstens unsere Grundlage. Aber wenn man mal einen Blick durch das Teleskop wirft wird einem plötzlich offenbart, welch Furz im Wind man doch auch als gesamte Menschheit darstellt.

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