Fanö – die Heimreise

Haben wir irgendwas vergessen? Nee, wir sind auf alles vorbereitet. Wir haben nur kein Ersatzrad für den Anhänger, aber was soll da schon passieren…

Meinst Du nicht, wir sollten die Achse vom Buggy irgendwie anders auf dem Anhänger festmachen – die hängt so in der Luft…

Ein paar Sätze, die zum Leidwesen von allen ungewollt größere Bedeutung bekommen sollten.

Auf dem Anhänger befanden sich drei Kite-Buggys, von denen zwei gegeneinander auf dem Anhänger auflagen, und einer darauf festgezurrt die vordere Gabel nach oben hatte. Wir lagen super in der Zeit, immerhin mussten wir zeitig zu Jessicas Überraschungs-Geburtstagsparty wieder in Remscheid sein. Leider ist die Strecke über Hannover, die wir zum ersten mal so gefahren sind, zumindest zeitweise nach dem Motto „wie zu Führers Zeiten“, und so hubbelten wir uns durchs Land. Bei Abelbeck war es dann soweit, dass sich die M12 Mutter der Vordergabel des dritten Buggys losrappelte, sodass sich die Gabel löste, auf die Anhängerkupplung knallte, unter wir mit dem linken Anhängerrad drübergefahren sind. Das Fahrzeug hinter uns hat die Gabel dann auch noch mit dem rechten Rad erwischt, bevor sich die Gabel glücklicherweise in den Autobahngraben aufmachte, statt weiter auf der Autobahn zu tanzen. Nach kurzer Schadenbesichtigung und Rücksprache mit dem Fahrer hinter uns, sind wir dann über 1000 Meter Standstreifen, der minutenspäter mit „Standstreifen befahren“ freigegeben wurde, zum Rastplatz Hebenbrock geeiert. Nun standen wir da mit einem kaputten Anhängerrad, und einem Inventar im Anhänger, das zusammen die 15.000€ Grenze überschritten haben dürfte. Also haben wir Tanja samt Hund alleine zurück gelassen, um im nächstgrößeren Ort Soltau nach einem Ersatzrad samt Felge zu suchen. Dies war jedoch nach zwei Reifenhändlern, einem Baumarkt und einem Abschlepp-Schrottplatz-Dingens nicht von Erfolg gekrönt, sodass wir uns zunächst wieder aufgemacht haben, um das Rad samt Felge doch irgendwie noch so abzubekommen, dass uns nicht der ganze Anhänger daherfliegt. Dank Randsteinen war das dann auch möglich, und Martin ist mit der Sippe erneut zu dem Schrotthändler gefahren, der natürlich unsere Not erkennend zu überzogenen Preisen aber überaus freundlich und rasend schnell einen neuen Reifen auf die Felge gezogen hat, nachdem wir von Hannahs Vorschlag

Wir haben doch Reifenflickzeug dabei

verabschiedet haben! 😉 Die am Ort zahlreich zu findenden leichten Damen mit leuchtenden Herzen an der Windschutzscheibe ihrer Wohnmobile waren bestimmt gut im Blasen, aber ob es für den Reifen gereicht hätte?

Ich bin bei der zweiten Runde dann nichtmehr mitgefahren, sondern habe mich auf die Suche nach der Gabel begeben, die ich 2km weiter nach zahlreichen Anhupereien dann auch gefunden und geborgen hatte. Das war kein Spaziergang, zumal ich ohne Paracetamol ziemlich das Fieber und die Halsschmerzen fühlte und danach erstmal 3 Stunden völlig platt war. Ziemlich krumm und mit Reifenspuren versehen war die Gabel – und wie viele Leute so kurz vor einem Rastplatz in Flaschen pinkeln und diese dann aus dem Fenster werfen…

Tanja blieb erneut zurück am Anhänger, diesmal ohne Hund. Auf meinem Rückweg kam dann Martin auch schon wieder und hat mich in einer Nothaltebucht aufgelesen. Jessica musste den Mist dann noch filmen. Neuer Reifen dran, angekuppelt – und weiter! Der Spass hat dann mal eben ziemlich exakt 2 Stunden gekostet. Ansonsten war die Rückfahrt ziemlich ruhig und bis auf einen kleinen Stau gut zu meistern.


Und extra für Timon: Genau westlich von Fanø liegt eben doch England, genauergesagt landest du zwischen Whitley Bay und North Shields in Cullercoats – von der Sandbank aus! Das man von Frankreich, also aus dem Süden schnell nach England kommt liegt eben daran, dass England ein bißchen größer ist als Fanø 😉 Belfast liegt übrigens auf dem gleichen Breitengrad wie Fanö! Und Luftlinie sind wir von Fanö schlappe 480km entfernt – das müsste doch mit einer Cessna locker zu machen sein, oder Karsten? Ich zahl auch den Sprit!

4 Antworten auf „Fanö – die Heimreise“

  1. Ja, das hatte ich hier schonmal. Wenngleich ich die Auslegung der Nutzungsrechte hier auf der Seite als gegeben ansehe, kommt mir gerade eine ganz andere Idee…

  2. Ich oute mich dann mal als Fahrer des ganzen Trosses und weise schon mal für weitere Touren nach Dänemark darauf hin, daß Ostern wieder über Hannover gefahren wird. Übrigens haben wir jetzt auf der Autobahn alles erlebt, was an Pannen und Unfällen passieren kann. Ausnahme: Motorplatzer.

  3. > weise schon mal für weitere Touren nach Dänemark darauf hin,
    > daß Ostern wieder über Hannover gefahren wird

    Das macht nichts, denn für den ausstehenden Motorplatzer braucht es ja keine Buckelpiste. Also ist es eh egal. 😉

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