Ein Prosit der Gemütlichkeit!

Kriegerdenkmal im Froweinpark Radevormwald
Kriegerdenkmal im Froweinpark Radevormwald

Es wird ungemütlich in Radevormwald. Nicht, dass Schmierereien von Jugendlichen mit rechter Tendenz seit Jahren das Bild abgelegener Orte ohnehin schon prägen oder zumindest ihren Teil beisteuern. Der beschauliche Stadtteil Bergerhof entwickelt sich mehr und mehr zur Krebszelle mit offensiven und offensichtlichen Thesen. Dass der österreichische Jörg Haider genauso tot ist wie Adolf Hitler scheint hier zumindest einen Teil der herangewachsenen Generation nicht zu stören, genauso wenig, dass er mit ai geschrieben wird. Irgendwie sind tote Idole auch griffiger – sie haben alles gesagt und man kann sich in Ruhe seine „Meinung bilden“.

Nach Kräwinkel, oder zu Heider?
Nach Kräwinkel, oder zu Heider?

Das Radevormwald zumindest in Bergerhof mittlerweile zugeschissen ist mit rechtspopulistischer Propaganda fällt mittlerweile auch Ortsfremden auf. Immerhin – lenkt es doch z.B. vom Life-Ness ab. Aber wer will das schon? Man gibt sich patriotisch bei Pro-NRW, das garantiert auch mehr Wähler, die nicht so ganz genau hinsehen. Die fehlende mediale Aufmerksamkeit tut ihr übriges. Bauernopfer scheinen sowohl im Kader, wie auch bei der Wählerschaft das Hauptclientel zu sein. Der Patriotismus der Bauernopfer selbst geht dann auch soweit, dass man seine eigene Straße größtenteils von diesen ganzen Aufklebern, auf die ich z.B. hier und hier bereits vor einiger Zeit eingegangen bin, frei hält. Dafür ist jede Seitenstraße voll, es klebt an Laternen, an Straßenschildern, auf Automaten und Briefkästen. Ein auffälliges Streumuster, und echte Überzeugung, wenn man es nicht vor seiner eigenen Tür haben will. Und wie es der Zufall will, kommt gerade die Linie 626 erneut zu zweifelhaftem Ruhm, wie der rga berichtet.

Pro-NRW würde dank des für Radevormwald politisch historisch enthusiastischen Empfangs zur Kommunalwahl gerne zur Landtagswahl mit einer „großen Kundgebung“ wieder kommen (ride to the hounds). Vermutlich wird sich der Spitzenkandidat erneut nicht zeigen, und sich in kindlich-peinlicher Gestik erneut hinter den Reihen der Polizei verstecken. Die Führer werden sich erneut sonnen in den Schmährufen, um dann wieder die politisch Verfolgten des 21. Jahrhunderts zu spielen. Auch das hat Methode bekommen, man gibt sich augenscheinlich demokratisch. Dessen ungeachtet: Vielleicht könnte man die Verantwortlichen mal freundlich bitten, wenigstens ihre Anti-Moschee Aufkleber von Straßenschildern in Bergerhof zu entfernen, und den „Kader“ auffordern, nicht ständig neue anzubringen?

Dass die pro-NRW Website inhaltlich nur ein schlechter Witz sein kann merkt man alleine bei den headlines der armen, verfolgten Demokraten. Was muss das ein scheiß Leben sein, wenn alles und jeder Verschwörer ist, und man nur sich selbst in Recht und Vernunft sieht. In der Psychologie nennt man das glaube ich Wahn. Da kann dann ein Haider auch schnell zum Heider werden und es verwundert spätestens nach dem Besuch der Seite nicht mehr, warum das intellektuelle Potential der einarmigen Banditen so ist, wie es ist.

Dummheit kann man eben nicht verbieten. Krieger – denk mal! Und nächsten April ist wieder Kemna dran? Originell!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert