Des Schusters Löcher

Die Kirche hat es gewiss nicht leicht dieser Tage. Da predigen kath. Pfarrer Nächstenliebe und nehmen das, wie es gerade in breiter Front ans Licht kommt, was eh jeder hinter vorgehaltener Hand schon vermutet hat, etwas zu genau, und jetzt rauscht „meine“ kirchliche Repräsentantin in einer Zeit, in der sie höchst selbst zum Verzicht von Alkohol aufruft, mit über 1,5 Promille über eine rote Ampel.

Ob die Kirche ein Glaubwürdigkeitsproblem hat? War das wirklich je eine Frage? Klar, der Schuster hat immer Löcher in der Sohle.

Alf, der Messias, ist in Roswell abgestürzt!

St. Joost Kirche im ärmsten Viertel Brüssels
St. Joost Kirche im ärmsten Viertel Brüssels

Irgendwie wirkt das Bild, unter dem Hintergrund, dass es sich arrogant im ärmsten Teil Brüssels aufplustert, bedrohlich auf mich. »Just a big church (Nur eine große Kirche)« sagte ein Passant unweit des Motivs im Vorbeigehen, als ich die Kamera gezückt habe – um eine weitere Kirche abzulichten. Mitunter findet man ja mehr Kirchen als öffentliche Toiletten. Acht Kirchen zähle ich kurz überschlagen in Radevormwald für ~25.000 Einwohner – dem steht eine öffentliche Toilette gegenüber. In Radevormwald ist die Kirche im Mittelpunkt – schon das Stadtlogo zeigt die vier christliche Kirchtürme. Dabei sind 30% nicht gläubig, viele gehören anderem Glauben an, und welcher Christ weiß heute schon so genau, was man damals an Vatertag gemacht hat, bevor man anfing den Tag zu versaufen?

Whatever…

Geschichte wiederholt sich bekanntlich, wenn auch nicht immer mit den selben Vorzeichen, und häufig auch nichtmal mit dem gleichen Ergebnis. Und dennoch gibt es verblüffende Parallelen. Ich möchte heute eine Geschichte erzählen die vor über 50 Jahren begann, bis heute andauert, und Hunderttausende begeistert. Eine Geschichte die zeigt, wie Glaube Geschichte verändert, Augenzeugen zur unumstößlichen Beweisführung ausreichen und die Geschichte zum Selbstläufer wird, auch wenn alles, nach Alf, »gequirlte Mäusekacke« ist. Es ist ein weiteres Stück meiner, nach dem letztjährigen Pragausflug, erneut aufflammenden, inneren Auseinandersetzung mit dem Glauben als solches sowie der Kirche als weiteres. Es ist als weitere Niederschrift neben Hosianna, wo ich mir Gedanken zu Macht und Geld der Kirche mache, und Euer Lohn im Himmel wird groß sein, was meine Abhandlung zur Bibel als Letztbegründung des Glaubens war, als persönliche Notiz zu verstehen. Dieser Artikel knüpft an die Bibel-Story an.

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Rechnungen, Rechnungen, Rechnungen

Rechnungsstelle 1&1 Internet AG
Rechnungsstelle 1&1 Internet AG

Wenn ich von der einen oder anderen Seite an die einen oder anderen 1000 Empfänger mal einen Newsletter verschicke, habe ich immer Bauchschmerzen. Kommen die richtig an? Irgendein Problem, dass sie wohlmöglich doppelt ankommen? Sind noch Adressen im Verteiler, die gar keine E-Mail mehr bekommen? Ist die E-Mail korrekt? 1&1 stellt sich diese Fragen wohl nicht, zumindest werde ich seit gestern mit Rechnungen bombardiert. Bleibt zu hoffen, dass das Problem nur beim Versand der E-Mail, und nicht bei der Abbuchung existiert. Denn sonst schlummern hier mal eben über 3500,-€ stack-overflow Abbuchungen in meinem Posteingang, weil es vom Datum her die monatliche Rechnung für den Drachenforum-Server sein müsste. Und der Tag geht ja noch ein paar Stunden, vielleicht kommt ja noch was?

Wie in bester Schuldner Manier habe ich mich gerade dazu entschlossen, sie einfach nicht mehr zu öffnen! Aber mein Giro-Konto, dass verfolge ich genau! 😀

Am Tag, als alle Schranken fielen…

Dehnerhofstrasse Ecke Froweinstrasse Radevormwald
Dehnerhofstrasse Ecke Froweinstrasse Radevormwald

Was war das Leben früher beschaulich. Man hatte klare Grenzen die aufzeigen, wo der Weg endet. Wie in der Dehnerhofstrasse in Radevormwald, an dessen Ende StVO Prellböcke angebracht wurden, um den Durchgangsverkehr nicht durch die beschauliche Straße zu lassen. Man gab dem Bürger seine befriedete Ruhe. „Am Tag, als alle Schranken fielen…“ weiterlesen

Rosenrot – oh Rosenrot

Irgendwo in Remscheid, fünf vor zwölf
Irgendwo in Remscheid, fünf vor zwölf

Da er [Anmerkung: der Gutste!] sich schon seit Jahren um seine Mutter [Anmerkung: Frau Paula G.] kümmert, hatte Frau Paula G. mietfreies Wohnen einschließlich der Nebenkosten Frau Paula G. zugesichert. Eine schriftliche Vereinbarung gibt es nicht.

Rechtsanwalt *oups*

Interessant ist, wenn sich ein Rechtsanwalt im Auftrag seines Mandanten wortreich erklärt, die Selbsteinschätzung und Auffassung der Gegenpartei. Der Anwalt steht ja nunmal in dem Dilemma, einseitig informiert zu sein, hieraus kann man niemandem einen Vorwurf machen. Peinlich berührt ist man aber, wenn man auf der Suche nach der treffsicheren Formulierung, sinnbefreite Inhalte unterschreibt und verschickt. Dass ist ja ein Ding, dass sich der Inhaber einer Immobilie selbst mietfreies Wohnen zusichert. Wie das mit der aufopferungsvollsten Kümmerung des Allergutsten in Einklang zu bringen ist, verrät der Verfasser der Zeilen nicht – wollte er gar mutmaßlich etwas ganz anderes ausdrücken? »Dürfen wir Ihnen mit noch einer Vorlage dienen?« Jeder hat den Rechtsanwalt, der zu einem passt. Schnell was zur Nervenberuhigung:

Der Winter ist zurück
Der Winter ist zurück

Ich feierte meine neu gewonnene Erkenntnis
mit Freunden, sich sich aufs Schweigen verstehen.
Wir schlugen uns seit jeher tiefe Wunden,
die Narben davon kann man heute sehen!

Manchmal schämt man sich. Und hat man erstmal die Unschuld verloren, ist mit „We are the champions“ manchmal ein Arschloch geboren. (läuft gerade durch)

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Winterdienst Radevormwald 23:30Uhr
Winterdienst Radevormwald 23:30Uhr

Da gehört schon Mut zu hier nach Sibirien zu kommen. Die Schneeberge türmen sich in der Sackgasse, gegen Abend wurden die Berufsheimkehrer nur unter größter Anstrengung in die verbliebenen Parkbuchten geschoben, und der Untergrund wurde zur Buckelpiste. Und dann kam er doch noch. Leider hatte ich ein falsches Objektiv mit viel zu großer Offenblende drauf, sodass ich die Empfindlichkeit aufreißen musste – also wieder mal nur ein dokumentarisches Schneeräumer Bild.

Mittlerweile regnet es in Strömen in den munter 60cm tiefen Schnee auf der Nordseite des Daches kräftig rein, das Gebälk knackt ein wenig zum mulmig werden, und das Dachfenster ist alleine aufgrund des Gewichts nur noch unter größter Anstrengung zu öffnen gewesen. Wenn es jetzt nicht wieder friert ist alles in Butter, ansonsten denke ich mal kurz an die, die morgen früh dann wieder den Ritt begehen, wenn ich mich im warmen Bett nochmal umdrehe.

Update 3. Februar 2010 0:30Uhr: So, nun wird es doch wieder kalt und es schneit kräftig drauf.

Tief Keziban

Tief Keziban in Radevormwald
Tief Keziban in Radevormwald

… und da heißt es, Türken wären integrationsunwillig. Keziban zumindest erinnert an die harten Winter aus grauer Vorzeit, als Kezibans Mann noch Gastarbeiter war. 60cm meldet der Hohenhagen in Remscheid lt. Waterboelles. Ob die Zahl im Detail nun richtig ist, hier muss man ja generell sehr vorsichtig sein, verhalten sich alle so, als wäre das so außergewöhnlich. Es werden Winter aus eben jener grauen Vorzeit erangezogen, mit denen das, wenn überhaupt, noch vergleichbar wäre! „Tief Keziban“ weiterlesen