Gestern war ich mit meinem Lieblingsdirk auf Fototour – naja so ein bißchen zumindest, dafür war das Essen gut. Einen ganzen Tag frei genommen, endlich hat es geklappt! Auch mal Gespräche abseits der Arbeit. Und es gibt Dinge, die erschließen sich einfach nur im direkten Gespräch, und im direkten Umgang mit anderen Systemen. Ich habe bisher keinen Life-View gehabt, und ihn auch nie vermisst. Die im Internet spukenden Argumentationen im Für und Wider sind mir alle bekannt und egal, doch gestern kam ich an einen Punkt, der mir Life-View mehr als schmackhaft gemacht hat!
Ich fokussiere gerne manuell, und meine Kamera residiert in der Regel auf dem Stativ. Spätesens seit der ersten Festbrennweite ist manuelles Fokussieren ja überhaupt noch die einzige Möglichkeit, mal groß am Rad zu drehen. Ich hatte die Canon 5D Mark II von ihm in der Hand bzw. auf dem Stativ, und mich sofort in die Life-View Funktion verliebt. Nicht, weil ich den Sucher nicht schätze, sondern weil er einfach begrenzt ist. Wie oft stand ich schon Nachts auf irgendeiner Halde und habe zu Zeiten der 30Sek Belichtung versucht ein Objekt in weiter Ferne scharf zu bekommen. Gerade Nachts ist das besonders schwer, und PI*Auge + Unendlichstrich auf dem Objektiv war letztendlich die beste, aber für mich Pedant nicht zufriedenstellendste Lösung. Mit etwas Routine saß dann auch der Handgriff, wie weit weg vom Anschlag bei dem jeweiligen Objektiv unendlich ist. Auch das ist mir nicht genau genug. Doch Life-View schafft Abhilfe, und kann mir die Arbeit erheblich erleichtern.
Bei dem ganzen Für und Wider ging mir gestern das Licht auf für die Rechtfertigung des Prinzips. Zumindest die 5D Mark II bietet mir die Möglichkeit bei angeschaltetem Life-View, bis zu 10x in das aktuelle Life-View Bild hinein zu zoomen, bevor das Bild geschossen wird. So ist es mir auch in Dunkelheit durch Vergrößerung Millimeter genau möglich, weit entfernte, kleine oder lichtschwache Objekte exakt zu fokussieren. Gerade im Offenblende Bereich bei 1.8-2.2 ist das bisher für mich schon eine Herausforderung gewesen, wirklich exakt zu treffen, und nicht exakt+x.
Watt mach ich nu? Nach einem „zweiten Hauptbody“ habe ich schon längere Zeit gelinst, allerdings schwebte mir da eher ein älteres Modell vor, statt ein Neues. Der neue Body sollte dem Equipment entsprechend natürlich von Nikon sein, und im DX Format. D90? D300s? Oder doch „nur“ die D5000? Vielleicht am Besten noch ein wenig warten? Eigentlich alles zu viel Kohle für eine konstruierte Notwendigkeit…
Was mir bezogen auf die 5D Mark II negativ aufgefallen ist, ist dieses für mich doch störende Rotrauschen im Bild, im Detail:
Dafür, dass das Bild ISO 100 ist, finde ich das doch sehr merkwürdig für eine Kamera mit dem Preis.
Hmm, das Rotrauschen ist wirklich deutlich sichtbar. Muss aber an der Kamera liegen. Bei meinen Fotos, mit einer deutlich billigeren Kamera (Canon 50D) ist das, auch bei starker Vergrößerung und ISO über 200, nicht zu finden.
Trotzdem schöne Fotos …
Bis die Tage
Thom
Hallo Armin, ja – das Farbrauschen nervt mich auch. Besonders natürlich, da ich ja durch die Nikon D700 etwas völlig anderes gewohnt bin. Es liegt definitv kein Fehler an der 5DII vor, ich selbst habe ja nun 2 Kameras und konnte auch schon mit einer 3 Kamera Testfotos machen. Das ist so bei 21 Megapixel auf dem Raum? Könnte sein. Zumindest ist es so wie schon im blog bei mir beschrieben: Die Details machen nur bis Iso 400 Freude. Alles darüber ist fragwürdig und dann lohnen sich die Pixel nicht wirklich. Ich frage mich auch, wie das geht. Ich habe Fotos bei Iso200 im Freien gemacht und kann sogar noch in der Verkleinerung 750×500 ein leichtes Rauschen im Himmel entdecken. Darum bin ich auch froh, dass Canon Objektive wie das 35mm 1.4 hat. Sonst wäre es sehr viel enger geworden mit meinem Vergleichstest. Ein lieber Gruß aus Köln, dirk
Pixelpeeper! (-;
Trotzdem sehr seltsam.
Ein solches Farbrauschen bei ISO100 kann ich noch nicht einmal an meiner 500D beobachten. Und die hat sogar noch dichter gepackte Pixel. Dunkle Bereiche vielleicht gepushed? Lightroom/DPP/ whatever?
Nee, gar nichts. Ich habe mittlerweile auch einen Link gefunden, der das Problem beschreibt:
http://www.traumflieger.de/desktop/5Dmk2/EOS_5D_MarkII_hotpixelproblem.php
Na mal sehen was dabei raus kommt. Vielleicht haben wir wirklich bei all dem live-viewen den Chip aufgeheizt.
Na ja, der Chip soll sich doch nur im starken Sonnenlicht aufheizen. War doch aber bei dir nicht der Fall.
Nee, der Chip wird warm, wenn er arbeitet, und erzeugt infolge dessen eben Hotpixel. Ich habe durchaus auch damit zu kämpfen bei Langzeitbelichtung, allerdings tritt das nur ein einigen, zählbaren und wegstempelbaren Stellen auf, und nur, wenn ich wirklich schon die eine oder andere LZB gemacht habe. Blöd ist natürlich nur, dass im Live-View Modus der Chip gleichsam arbeitet und warm wird, und dann im Resultat beim Bild dieses Rauschen erzeugt.
So jedenfalls ist z.B ein HDR kaum mehr möglich, da durch die Kontrastverstärkung natürlich insbesondere auch das Hotpixel Rauschen verstärkt wird und gerade dunkle Bereich nur noch Matsche sind. Auf obigem s/w Bild, mit normaler Kontrastverstärkung, ist es für mich schon zu viel.
Ja, die Kamera ist repariert zurück. Sensor und ein großer Teil der Elektronik (Mainboard) wurden ausgetauscht. Das erstaunliche, diese 5D II ist nun wirklich super vom Rauschverhalten. Abgesehen von den nun behobenen Hotpixelproblem zeigt die Kamera auch bei Vergleichsfotos zwischen Iso 1600 – 6400 bessere Ergebnisse. 3 Kameras haben wir probiert, ein Freund hat mir seine 5DII zur Verfügung gestellt. Alle Kameras unterscheiden sich in Sachen Rauschverhalten. Es gibt also tatsächliche eine gewisse Streuung. Nun gut, Canon ist preislich auch wirklich weit gegangen, was will man da erwarten. Wer es also richtig machen will, sollte sich 3-4 5DII Modelle im Laden geben lassen und mit geschlossenem Objektivdeckel Langzeitbelichtungen machen um dann die beste Kamera mit nach Hause zu nehmen. Klingt verrückt, ist aber leider leider die Realität. Nun ja, dann müssen die Kameras nur noch lieferbar sein. Im Augenblick kann auch kein Liefertermin seitens Canon genannt werden, die haben echte Lieferschwierigkeiten. Wir freuen uns über ein nun richtig tolles Modell (Dauer der Reperatur, 6 Wochen). Gruß, dirk