Es ist wieder soweit

Haus Hammerstein Hückeswagen bei Niedrigwasser
Haus Hammerstein Hückeswagen bei Niedrigwasser

Der Stöpsel der Wuppertalsperre bei Radevormwald Krebsöge bleibt gezogen, und so verliert die Sperre Tag für Tag 10-20cm Pegelhöhe. Wie auf dem Bild zu sehen ist, steigt auch der alte Wehr bei Hammerstein langsam wieder aus den Fluten empor. Ein beeindruckender lost-place bekommt langsam wieder Tageslicht. Vielleicht ein bis zwei Wochen noch, und der Wehr ist wieder „begehbar“. Wäre das nicht ein idealer Platz für einen (wasserdichten) geocache? Zu erzählen hat dieser kleine, heute unscheinbare Bereich an der Wupper viel, z.B. von dem alten Arbeitslager im Dritten Reich, von Industrie, Elektrifizierung, den oberen 1000 der Bonner Republik, die hier gastierten. Heute findet man hier nurnoch eins: Natur! Aber das Fleckchen im Dreistädteck Remscheid, Radevormwald Hückeswagen hat eine lange, heitere und zugleich dunkle Geschichte.

Ich hätte nicht gedacht, dass der Wehr nach dem letzten, trockenen Jahr, so schnell wieder auftaucht, aber die Wetterlage ist und bleibt günstig. Die Wehr-Begrenzung auf „Karrensteiner / Wetter-Seite“ liegt noch gerade 5cm unter Wasser und ist bereits auch deutlich zu erkennen. Wie auf dem Foto zu sehen, ist die Hammersteiner Begrenzung bereits wieder aufgetaucht. Und da sich die Wuppertalsperre dieses Jahr noch schneller leert als letztes Jahr, besteht vielleicht auch noch die Chance, trockenen Fußes die alte Kräwinklerbrücke zu begehen. Dafür sind allerdings jetzt noch weitere gut 7m nötig. Wobei – müsste der Pegel bei stetigem Wasserverlust (um die untere Wupper zu speisen) und sich logischerweise nach unten verjüngendem Talsperrenbecken nicht umso schneller fallen, je weniger Wasser dort drin ist?

Und den tatsächlichen Wert eines Fotos kann man nur bemessen, wenn man selbst der Fotograf war und weiß, welche Strapazen man auf sich genommen hat. Über Espert und das Wiebachtal, vorbei am steilen Hang der Wuppertalsperre war es jedenfalls kein Zuckerschlecken dorthin zu kommen. Auf dem Rückweg habe ich dann doch den Waldweg benutzt. Der Wald bot mir dann auch den nötigen Schutz vor dem einsetzenden Regen, den ich zuvor auf obigem Foto eingefangen habe. wetter.de lügt – auch so eine Glaskugel!

6 Antworten auf „Es ist wieder soweit“

  1. Herrlich, dass es noch andere Personen gibt, die die Sättigung lieben.

    Hast Du nicht Lust, für Auswärtige eine Führung zu diesen Lost-Places anzubieten ? Ich wüsste auf Anhieb zwei Personen hier aus SG.

  2. Von dem Wehr habe ich letztes jahr umfachreiche Fotos angefertigt. Dieses Jahr sind ggf. die Mondsteine auf dem Programm.

    Nur die „Pieksdinger“ auf dem Seedgrund fanden meine Kids saublöde…

  3. @tetti: Das lässt sich sicher einrichten. Da sollten wir dann allerdings noch ein paar Tage warten. Dann können wir den Bereich Kräwinkel direkt mitnehmen. Laufbereitschaft vorausgesetzt.

    @jm: Ich habe das Wehr letztes Jahr leider nicht „umfangreich“ geschafft. Aber das wird dann dieses Jahr vermutlich nachgeholt. Die Mondsteine (es ist ja nur noch einer (?!) liegen da quasi auf dem Weg.

    Aber über allem ruht die Hoffnung auf die alte Brücke bei Kräwinkel.

  4. Achso, zur Sättigung: Die mag ich deshalb besonders, weil sich aus gesättigten HDRs super s/w Aufnahmen entwickeln lassen.

  5. Ist denn die alte Brücke noch da? Letztes Jahr war da auch nichts von zu sehen, nur aufgeschichtetes Mauerwerk von – ja wovon eigentlich? – rechts des Weges ins Tal.

  6. Ja, die wird ja fleissig be- und durchtaucht. Bei ~235m wird sie wieder sichtbar. Über das Remscheider Geoportal (http://geoportal.remscheid.de/) kannst Du Dir Luftbilder aus den 50ern anschauen. Da findest Du vielleicht auch die Antwort der Steinansammlung. M.W. stand auf dem Fels ein Haus, dann gabs eine Rechtskurve auf die Brücke über die Wupper. Man findet in dem Mauerwerk ja auch noch Versorgungsleitungen. Die Straße verschwindet dort, und taucht an der anderen Seite bei Heidersteg wieder auf.

    Letztes Jahr fehlten einfach 2m, die Brücke liegt, gerade verglichen mit der jetzigen, ziemlich tief am alten Wupperflussbett.

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