Nur Autonome im Schwabenland!

Der Polizeisprecher betont, dass es sich bei den heutigen Maßnahmen, bei denen es hunderte Verletzte gab, die Polizei die mildesten Maßnahmen hat walten lassen. Wer keine Argumente hat, der prügelt. Verdammte Autonome. Ab auf die Stille Treppe mit Euch!

Nur Wasserwerfer auf meine Fragen,
nur Tränengas auf meine Fragen.
Ausbruch, 1985

Wirklich witzig finde ich die Zelt Aktion. Eine derartige Vorführung der Polizisten habe ich selten erlebt: Durch eine von Demonstranten erstellte Gasse läuft eine Hundertschaft Polizeibeamter, die mit La-Ola Welle von den Demonstranten dabei beklatscht wird, wie sie ein feindseliges 1-Mann-Falt-Zelt erst umzingelt, durchsucht, und später sicherstellt. Es gibt einige Videos bei youtube zum Thema, exemplarisch dieses:

Hauptsache, es macht Spaß! Eine Lehrstunde für Deutschland. Polizist möchte ich auch nicht sein…

Die Katastrophe war grausam!

Aber wo zum Henker macht die A1 den Schlenker, um zwischen Solingen und Wuppertal entlang zu führen? Oder wollte ein überfleissiger Reporter nicht erneut Remscheid erwähnen als er erneut die A1 zeigte, und dachte sich, dass Solingen ja auch „irgendwo da“ ist. Der Auswärtige merkt das schon nicht. Kommt mit nicht mit Ausfahrt Wermelskirchen / SG-Burg! Dann ist der Remscheider Berg auch zwischen Witzhelden und Gummersbach.

Noch eine Medienschelte: Derzeit macht es als alter Dortmunder richtig Spaß Fußballberichterstattung zu schauen. Und bei einem solchen Bericht über den BVB, dass eine facebook/studiXX/whatever-Gruppe zur Meisterschaftsfeier 2011 schon über 1000 Mitglieder hat, wurde mir erneut die Strahlkraft medienferner Journalisten gewahr. Es ging darum, nochmal die social-networks zu belächeln. Dass Marionetten wie Kerner und Co. nicht müde werden sich an der „Freund“ Begrifflichkeit bei facebook und studiVZ Kontakten die Hörner abzustoßen ist lange bekannt. Die Sportschau ließ sich jetzt sogar hinreißen ein Bild von Ronaldos facebook Profil zu zeigen, auf dem steht, dass das Profil 1,2 Millionen Menschen gut finden – und noch während das Bild über den Äther läuft erzählt der graudebile Moderator, dass man das mit dem Internet und den über 1000 Mitgliedern in der Meisterschaftsfeier-Gruppe nicht so ernst nehmen müsste, weil „laut Internet Ronaldo auch 1,2 Millionen echte Freunde“ hat.

Und ihr wundert euch, dass ihr scheiße seid?

Rathaus Remscheid

Rathaus Remscheid - in Frau Wilding ihm sein Block
Rathaus Remscheid – in Frau Wilding ihm sein Block

Sightseeing in der eigenen Stadt. Die Tage war ich, nachdem ich zuvor einen Kundentermin abgewickelt habe, mit Kamera bewaffnet einen ganzen Tag in Remscheid unterwegs, Holscheidsberg und Lennep. Da fährt, fliegt und schippert man hunderte Kilometer um sich über ach so tolle Monumentalbauwerke anzuschauen. Aber wie lehrt uns schon die A40: Woanders ist auch scheiße! Und für fantastische Fachwerk-Stadtzentren muss ich nicht in den kernsanierten Osten.

Zugegebenermaßen wirkt der Stadtkern Remscheids, den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg geschuldet, wenig harmonisch und ist geprägt von häßlichem architektonischen Allerei. „Moderner Baustil“ nennt man das.  Sinnbild dafür ist der auf obigem Bild sicher ganz toll passende Pavillon links – nur ich erkenne den Sinn nicht. Aber ich muss auch nicht alles verstehen was sich Stadtplaner so ausdenken. Und so steht in Schiefer gekratzt an einem Haus der Lenneper Altstadt:

Gott schütze diese Haus vor Sturm und Feuer, vor der Stadtplanung und der Steuer.
Gott schütze diese Haus vor Sturm und Feuer, vor der Stadtplanung und der Steuer.

Amen. Dass auch der Holscheidsberg vor dem Zweiten Weltkrieg einmal anders aussah beweisen Postkarten, Fotografien, die Malerei, die Führer Villa, und nicht zuletzt der Rathausturm. BSI, Alexanderwerk und Konsorten rings um den Holscheidsberg angesiedelt, und kräftig mit der Aufrüstung beschäftigt, forderten ihren Tribut am 31. Juli 1943, als die Bomben aus der Luft kamen und 40.000 obdachlos machten.

Es beruhigt ein wenig, dass, wenn ich hier aus Rade aus dem Fenster schaue, ich den weithin sichtbaren Rathausturm sehe, und nicht die Pinguin Apotheke, die Stadtsparkasse oder das „rga Medienhaus“. Das war wohl von anderen Stadtplanern, die noch mit Grauwacke zu Kaisers Zeiten arbeiteten, auch so gewollt. Zwar blieb auch das Rathaus nicht von den Bomben verschont und wurde auch nicht gänzlich im alten Glanz restauriert, doch lässt sich damit noch immer mehr protzen, als Kommunen im Umland mit ihren kümmerlichen Bauten. Wuppertal ignoriere ich bzw. schaue darüber hinweg.

Filmtipp: Remscheid – eine historische Bilderreise

Deutschland, kurz vor 20:00Uhr

Ofen aus - Dampfkraftwerk HPC Radevormwald
Ofen aus - Dampfkraftwerk HPC Radevormwald

F: Stehen wir vor einer schwierigen wirtschaftlichen Erholung?
A: Ja, wir stehen vor einer schwierigen wirtschaftlichen Erholung!

Das wird nur noch getoppt von dem Laufbandsatz «Die Börse hat freundlich auf die Bombardierung des Irak reagiert».

Gute Nachrichten gab es vom Leitindex, dieser fällt weniger schnell als erwartet. Analysten sind überrascht.

360° Panorama mit Blendenvorwahl

Abends auf Fanö
Abends auf Fanö

Wie in dem vorherigen Artikel über Panoramafotografie in den Kommentaren angekündigt, hier ein 360° Panorama mit Blendenvorwahl. Das Panorama war ungeplant, also ohne irgendwelche Vorbereitung in weniger als einer halben Minute im Kasten (ruff auffe Düne, einmal im Kreis gedreht, immer wieder den Auslöser gedrückt und fertig), hugin hat es in ein paar Minuten zusammengerechnet. 

Die 13 Hochkant-Einzelbilder sind AF (fixer Fokuspunkt) bei 10mm geschossen, Blende 9, und einer variablen Verschlußzeit von 1/1250 bis 1/2500. Als Beispiel drei Ursprungsbilder nebeneinander: 

Ein Panorama entsteht - Ausgangsmaterial nebeneinander
Ein Panorama entsteht - Ausgangsmaterial nebeneinander

Das Resultat ist ja oben ersichtlich, hugin wurde mit den OOC-JPGs gefüttert. Probleme an der Blendenvorwahl kann ich auch bei 360° Panoramen nicht erkennen. Mit etwas Muße hätte ich sicher den Himmel oberhalb meines Schattens noch stimmiger machen können (2min), oder den Sensordreck weggestempelt (10 Sek). Das ist also ein out-of-hugin Ergebnis mit der alten Liebe D80 und dem Sigma 10-20 aus 2009. 

Entzaubert
Ich hätte auch mein Novoflex VR aufs Stativ schrauben können, die Kamera drauf machen, eine Doppelkreuz-Belichtungsmessung machen können, mitteln, drehen und klicken. Der Spaß hätte gerne 5-10 Minuten gedauert, ist hunderte Euro teurer, und hätte im Resultat keine besseren Ergebnisse geliefert. Oder? 

Noch’n Gedicht
Das man auch in der Stadt freihand aus der Hüfte schicke Panoramen machen kann, möchte ich mit folgendem Panorama vom Königspalast aus Brüssel unterstreichen. 6 Einzelbilder.

Königspalast Brüssel - Palais Royal Bruxelles
Königspalast Brüssel - Palais Royal Bruxelles

Wildwechsel! Wildwechsel!

Zooplus Gutscheincodes
Zooplus Gutscheincodes
SJRV HRDF AFFD RBLE NFUA FHGE EEFD ALDN
EHRA LKAE ABRA ASEV HEAD KEVD LAWB EDJA
BRAH LAEG FNBG ZABG EWAB BTLA HJAB KJHW
OKEK RHAB NJAE KJNH WABN KRAH BRAH AKHV
BHAR WASB JKEV EJHA EBVT JAHV

DBH-

Ich liebe Kryptografie. Da ich über gleich drei Gutscheincodes verfügt habe (weil ich „ab und an“ bei amazon bestelle), wollte ich doch mal wissen, welcher Sinn sich hinter den Codes verbirgt, ob man irgendeinen Zusammenhang erkennen kann, den alle Codes teilen. Ab einer gewissen Größe macht es keinen Sinn mehr, sie einzeln zu führen, sondern anhand eines Algorithmus einen gegebenen Code als richtig oder falsch zu erkennen. Bekanntestes Beispiel ist hier wohl die berühmte Windows 2000 Version, dessen Product-Key sich nur durch 7 teilen lassen musste, um gültig zu sein.  Also war 77777_77777_77777_77777_77777 ein guter Anfang. Und Zooplus? War wohl nix. Das wird wohl den Druckkosten geschuldet sein. Gebiß schleifen!

Radevormwald Markt – Kirche auf Augenhöhe

Radevormwald Markt
Radevormwald Markt

Das war wohl das erste Mal, dass ich mich in so ein mobiles Freizeitgerät gesetzt habe, in dem überfreundliche Schausteller aus Osteuropa mit Kippe im Hals durch einen Fingerzeig den Weg in die eigene Parzelle weisen, mit der man dann Spaß haben darf – zumindest die Mehrzahl von uns.

Links erkennt man eins von den hübschen neuen Mauern, für die sich die CDU so einsetzt. Wann werden wir endlich die Kirche quitt? Der Mist rechnet sich für eine Gesellschaft ökonomisch doch gar nicht? Da könnte man ein prima Leiharbeitscenter aufmachen; das neue Aldi Lager freuts bestimmt.

Portraitfotografie

Portraitversuch im Hinterzimmer
Portraitversuch im Hinterzimmer beim Haarstutzer

Zugegeben, der Hintergrund wäre langweiliger kaum auszugestalten. Aber da es ausschließlich um den zur Weiterverarbeitung benötigten Vordergrund ging, sehe ich darüber hinweg. Warm geworden bin ich indes noch immer nicht. Und mir fällt gerade auf, dass ich in dem Blog nichtmal eine geeignete Kategorie für Portraits habe – nach weit über zwei Jahren; bis jetzt. Zwar war ich einen Moment geneigt es unter „Wahrzeichen“ abzulegen, doch gilt das für eine zu kleine Personengruppe – und das nicht mal im direkten Umfeld.

... auf den Stuhl in die Ecke
... auf den Stuhl in die Ecke

Immerhin bin ich ein Stück weiter gekommen, was mir insgesamt an der Portrait-Fotografie nicht gefällt: Die nötige Knipserei. Meine Bauwerke, meine Landschaften, die verändern sich nicht wirklich. Ein Gesicht sagt in einer Sekunde achtmal etwas anderes. Jetzt, so vor dem heimischen PC, erinnere ich mich dunkel daran, dass meine Kamera auch acht Bilder in der Sekunde zu schießen bereit gewesen wäre. 100 Fotos habe ich geschossen, dabei sind ~ 20 mit einem Gesichtsausdruck, den ich als stimmig ansehen würde. Dabei verfalle ich noch immer in die Situation einmal auf den Auslöser zu drücken und sich zu wundern, das „der Gesichtsausdruck“ nicht dabei ist. Nächstes mal wird geknipst und der Blitz heißlaufen.

Ich, der eigentlich keine Portraits macht, ein Motiv, dass sich noch nie hat ablichten lassen, der Friseur, der auch mal Feierabend haben möchte, und ein Mann, der mit dem Reflektor in der Ecke steht und nach Bildern geifert. Spaß hats gemacht, und gelernt habe ich viel. Vielleicht muss ich mich einfach von „dem Schuß“ verabschieden und lernen bei Portraits wieder das Knipsen anzufangen. Das Beste kam aus der Hüfte, als die für andere Bereiche der Fotografie nötige Disziplin kurz vergessen wurde.

Vielleicht lasse ich mich doch mal vom Dirk mitnehmen um ihm über die Schulter zu schauen. Da weiß der noch gar nichts von.

Wenn man Abschied nimmt…

Fertig, der neue Lenneper "Bahnhof"
Fertig, der neue Lenneper "Bahnhof"

Heute wird er feierlich eingeweiht, der sogenannte neue Bahnhof Remscheid-Lennep. Doch hat Remscheid-Lennep seit dem heutigen Tage offiziell nun keinen Bahnhof mehr. Das große Areal, auf dem sich einst auf über 50 Gleisen allerhand Stahl umher ziehen und schieben ließ, ist auf zwei Gleise geschrumpft. Der Bahnknotenpunkt ist seit heute von Bahnhof zum Haltepunkt geworden. Ein Nachruf Zwischenruf.

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Wie, Sie haben kein iPhone?

Mahhh! Nein, ich habe kein iPhone. Und das hat nichtmal finanzielle Gründe. Es liegt auch nicht an meiner grundsätzlichen Verweigerungshaltung gegenüber mich hereinbrechenden Herdentrieben (twitter, facebook, Sarrazin). Ich möchte mich auch nicht immer dafür rechtfertigen müssen. Es ist systematischer Natur. Nachdem das iPhone immer lauter werdend medial gepushed wurde wie einst der Macintosh in der Fachpresse, bevor Jobs übermütig wurde und von Adobe über Wasser gehalten wurde, werden leise Stimmen laut und üben Kritik. Endlich!

„Wie, Sie haben kein iPhone?“ weiterlesen

Wo ist die Anwendung?

Tolles Bild, toller Vogel, kein Plan welcher!
Tolles Bild, toller Vogel, kein Plan welcher!

Wo ist die Anwendung, in die ich ein Bild hochlade und welches mir dann sagt, was auf dem Bild zu sehen ist? Zu viele Tiere und Blumen die unsortiert auf meinem Raid schlummern. Weiß von Euch jemand, welchen Spatz ich hier abgelichtet habe? Das Bild ist übrigens mit dem 70-300VR gemacht, was sich mehr und mehr zur Leibspeise entwickelt. Ich habe schon unschärfere und zeichnungslosere Festbrennweiten-Fotos gesehen.

Das Bild habe ich gestern im Gruga-Park geschossen. Zuvor waren wir in der Villa-Hügel, dazu später mehr. Interessant waren dort die Hochzeitsfotografen (nein, ich habe nicht wegen den Bräuten gegafft!). Da gibt es wirklich nicht wenige, die mit deutlich schlechterem Equipment als ich unterwegs sind, und obendrein ohne Aufhellblitz im satten Gegenlicht unkontrolliert knipsen, weil der Hintergrund wohl so schön ist. Vielleicht schreibe ich doch irgendwann „Fotografie“ auf meine Visitenkarte – mitunter sind die Sachen unerträglich, die man so sieht. 😀