Christliche Prägung Pt.II

Friedhof Dresden-Löbtau - Kurz vorm Handstand
Friedhof Dresden-Löbtau - Kurz vorm Handstand

Die Liebe lebt! Wenn Anspruch und Wirklichkeit in Disharmonie enden. Wir sind frei, gleichberechtigt, weltoffen, tolerant – uns gegenüber. Wer sich selbst am nächsten ist, für den ist Nächstenliebe kein schwieriger Ansatz zur Weltverbesserung.

Schwere Ausschreitungen in Belgrad. Bischhöfe haben zur Verhinderung eines Umzugs der Homosexuellen aufgerufen. Die vermummten Randalierer in Serbien trugen Kreuze, sangen Kirchenlieder und warfen Steine.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,722319,00.html

Immer wieder gibt es die Vorfälle, dass Mitarbeiter der großen, von Staatswegen schwer subventionierten, christlichen Wohlfahrtsorganisationen ihre Mitarbeiter entlassen, wenn sie es wagen, ein zweites mal zu heiraten. Sowas kann man natürlich nicht auf Kinder, Senioren, Kranke oder Schwache loslassen!
http://www.fr-online.de/politik/kuendigung-der-kirche-ungueltig/-/1472596/4486772/-/index.html

Während man sich erboßt zeigt, wenn sich Atheisten aus Koran und Bibel Joints drehen und Kirchenvertreter bekunden, dass es den Gläubigen Menschen Schmerzen bereitet, ist man nach wie vor nicht bereit, endlich die Judensau vom Regensburger Dom zu verbannen. Man beruft sich auf seine Herkunft: christlich, historisch, künstlerisch wertvoll. Hier zeigt sich insbesondere, wie christlich-jüdische Prägung aussieht.
http://www.n-tv.de/politik/dossier/Streit-um-Judensau-haelt-an-article91710.html

Da wäre da noch die Inquisition, der Millionen Menschen zum Opfer fielen. Immer wieder aufkommende Forderungen nach Mahnmalen, werden auch heute in inquisitorischer Güte unterbunden. Zwar waren die Beweggründe der Inquisition ebenso nieder, die Opferzahlen wohl noch viel höher, aber über das Dritte Reich, ein abgeschafftes System mit toten Führern, lässt sich besser ein Mahnmal errichten, als ein berechtigtes Mahnmal gegen die Verbrechen einer aktiven Organisation mit Herrschaftsanspruch. Bis heute gibt es europaweit nicht ein offizielles Mahnmal. Aber woher auch? Man stelle sich ein Mahnmal auf dem Platz des himmlichen Friedens als Gedenken an die Opfer politischer Verfolgung in China vor. Ebenso unvorstellbar. Die Natur ist ein Komplex aus fressen und gefressen werden, aus Täuschung und getäuscht werden, aus Vorteilnahme und Unterdrückung, aus Blendern und Geblendeten. Ein Träumer, wer humane Werte an eine Humangesellschaft ansetzt.

Warum diese ganze Kacke in diesem eigentlich schönen Blog?
Intellektuelle Hilflosigkeit ins Mikrofon gequasselt. Leitkultur, christliche Prägung, jüdische Prägung. Kommt man im Moment eigentlich auch als uninteressierter Mitbürger am Thema vorbei? Es ermüdet, wie dilettantisch argumentiert wird. Immer die gleiche Soße, die schon x-mal erbrochen wurde, und bei jedem neuen Würgereiz noch fieser stinkt. Da erlaubt sich ein Bundespräsident die Augen aufzumachen um festzustellen, dass es Millionen Moslems in diesem Land gibt. Und dann kommen sie, die auch mal was sagen möchten, und sinieren über Prägung. Nachträglich die gegen die Kirche im aufgeklärten Europa errungenen Werte als christliche Werteordnung vereinnahmen steht hoch im Kurs. Das ist in etwa so, als würde die Bundeskanzlerin behaupten, Deutschland hätte die Demokratie erfunden. Doch das, was Mutter und Vati jahrelang dem Kind eingetrichtert haben, ist falsch und bleibt falsch, auch wenn es so schön wäre.

GEZ für Medieninhalte mit Bildungsauftrag!
Über die verbrämten Aussagen „christlich-jüdischer Prägung der westlichen Welt“ hinaus, die wir Unwissenden in der aktuellen Diskussion auch aus höchstem, staatstragendem Christ-demokratischem Mund lauschen dürfen, habe ich Balsam für meinen geschundenen Kopf gefunden: ein Kommentar von Gábor Paál vom Südwest-Rundfunk (SWR2): Die christlich-jüdische Tradition Deutschlands. Wirklich lesenswert und/oder hörenswert. Leider reicht es bei einer Richtigstellung falscher Tatsachen, über die wochenlang ziellos diskutiert wird, häufig nur für einen Kommentar am Rande des Nichts. Ergebnisorientiert geht anders. Aber ich erwarte eigentlich auch nicht viel wenn Spieler auf dem Platz stehen, die nicht mal wissen, wo die Tore stehen. Aufschreien, niederschreien, Chauvinismus, reflexartige Pressearbeit. Das hält so viele am kacken…

Eine Antwort auf „Christliche Prägung Pt.II“

  1. Jeder erfindet die Wirklichkeit, die einem passt. Verantwortlich dafür die Masse zwischen den Ohren.
    Wir wären einen kleinen Schritt weiter, wenn wir dies akzeptieren könnten.

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