Christliche Prägung Pt. III

So bunt ist der Haufen, der plappert und hetzt.
Dann jammert die Klinge, des Gummidolchs wetzt.

Wie Köter brav folgen den Spuren des Herren.
Umwinseln die Orte des Terrors sie gern.

Und wie dieser Herr seinem Hund ist voraus.
Verzagte gehen schlingernd, der Tod geradeaus.

So bleibt er ein Teil jener großen Kraft,
die durch Nichtstun Böses schafft.

Durch aschgraue Wolken das Schweigen hallt,
als Antwort auf die Frage: Wie wäre es mit Gewalt?

Razzia – An der Grenze

Nimmt der Mist denn kein Ende? Kann nicht gerade Weltmeisterschaft sein? Oder eine Klimaanlage ausfallen? Eigentlich bin ich es so satt. Ich muss einfach eine Medienpause einlegen. Das gehört wohl auch zur Medienkompetenz. Aufmerksam aufsaugen, analysieren und hinterfragen macht jedenfalls nur krank und müde. Immerhin haben wir jetzt in der ARD die Woche des Essens – fraglich, ob wenigstens hier frohe Kunde verbreitet wird.

Wir fühlen uns dem christlichen Menschenbild verbunden. Das ist dass, was uns ausmacht. Wer das nicht akzeptiere, der ist bei uns fehl am Platz!
Angela Merkel

Angela Merkel zitiere ich am liebsten wörtlich. Ich habe noch keine bessere Möglichkeit gefunden diese Frau zu beleidigen.
Volker Pispers

Schon zum Tag der Deutschen Einheit schaffte es Wulff, die bevölkerungstechnisch größte Gruppe, nämlich die Konfessionslosen, vollständig zu ignorieren.  In der Türkei missionierte er dann weiter für Gleichberechtigung – unter den Gläubigen. Und jetzt in Deutschland wird den Ungläubigen von unser aller Kanzlerin unterschwellig schon die Ausreise nahe gelegt. Nein, eigentlich sogar ziemlich offensiv. Als wäre Deutschland der Schmelztiegel des Christentums. Wo sind die Papiere? Nein, dafür ist es zu schön hier, trotz Merkel, trotz Seehofer, trotz Union. Auch das mehrmalige Beten „Das hat sie nicht gesagt“ half nichts – sie hat!

Was zeichnet denn ein christliches Menschenbild aus?

  1. Der Mensch ist als Geschöpf Gottes Abbild

Man muss überhaupt nicht weiter argumentieren. Dieser Punkt reicht, dass Deutschland nach dem Willen der Kanzlerin, so man sie denn ernst nehmen könnte und würde, massive Ausweisungsprobleme, insbesondere im Altersbereich zwischen 18-49, zu erwarten hat. Es würde sehr schnell alt und still werden. Da müsste die demographische Entwicklung lange für stricken. In den letzten Wochen stelle ich mir doch immer häufiger die Frage, in welchem Land ich hier lebe?!

Das hat sie ja gar nicht gemeint!
Und das ist das eigentlich Schlimme bei dieser ganzen Diskussion. Es geht hier ziemlich offensichtlich nicht um Problemlösungen, nicht mal um Problembenennung, es geht um Parteipolitik. Der große Beifall nach des Kanzlerins geistlichen Worten offenbaren dies auf dem Silbertablett. Natürlich hat sie nicht das christliche Menschenbild gemeint. Im Nachsatz hat sie dann noch flink das Grundgesetz ins Spiel gebracht und vermittelt den Eindruck, es wäre die Essenz des Christlichen Menschenbilds. Allerdings verschaffte das in den Mund nehmen eben solcher Begrifflichkeit eines christlichen Menschenbilds und der Achtung dessen ausreichend Beifall. Es handelt sich ganz offensichtlich um Parteipolitik, da kann man auf Mehrheiten keine Rücksicht nehmen. Sie redet erneut von christlichen Werten, zieht damit erneut Gräben durch die Landschaft. Der Glaube ist hier erneut nicht mehr, als ein Spielball, was er schon immer war.

Manchmal wünscht man sich von Frau Merkel, was sie sonst auch bestens beherrscht wenn es darum geht Stellung zu beziehen: Den Mund halten! Eins jedoch ist klar: Man pinkelt nicht zweimal an den selben Stromzaun. Und die CSU, so scheints, kann jeden Zuspruch derzeit gut gebrauchen.

Mit ein wenig gutem Willen, da es ein Parteitag war, kann man aufatmen, weil sie zum und vielleicht vom eigenen Kader sprach. Wer sitzt denn fest im Sattel beim Glaubensbekenntnis? Und sollten diese Personen wirklich wählbar sein? Ist das eine Volkspartei?

Der äußere Feind wird überall da sein wo man ihn sucht, wenn man ihn unbedingt finden will. Natürlich wurde das ganze willentlich aufgenommen von denen, die es schon immer gewusst haben. So graben wir noch ein wenig am Rechten Rand in gekürzter Fassung und überlassen der kritischen Nachfrage den Hinweis, dass es sich bei der Aussage um eine Ansage an die Partei handelte. Nur nochmal: Wer in der CDU ist wirklich sattelfest bezogen auf das Glaubensbekenntnis? Es wird fleißig gemutmaßt, wie viele wirkliche Christen überhaupt noch hier leben?

Sie sind Senator. Es beunruhigt mich, dass ein Mann der mich vertritt an sprechende Schlangen glaubt.
Bill Maher, Religulous

Grünen Chef Özdemir fand die treffendsten Worte zu diesem ganzen Diskussionsbrei, über den man sich als halbwegs aufgeklärter Mensch nur die Augen reiben kann:

Unsere Leitkultur heißt Grundgesetz

Alles andere ist so nützlich und wichtig wie Durchfall am Wochenende. Und manchmal ist es zum fremdschämen peinlich wie sich Hosen verfärben, wenn jemand glaubt, die eigenen Felle schwimmen zu sehen.

Und nun auch der Papst
Darauf haben alle nur gewartet, was sagt denn der Papst? Nun hat er für Erleuchtung gesorgt und sich in die Debatte eingemischt, und mahnt Einwanderer und Flüchtlinge, sich an die Gesetze der Aufnahmeländer zu halten, und deren nationale Identität zu respektieren. Als würde ein Bauer Kühe ermahnen, doch bitte das Gras auf der Wiese zu essen. Sind es nicht gerade die Gesetze der Aufnahmeländer, der Wunsch nach Verwirklichung, nach Freiheit, nach Säkularität, die viele Flüchtlinge und Auswanderer nach Deutschland gezogen hat? Die Doppelzüngigkeit der Aussage des Papstes wird daran deutlich, dass seine Schäfchen im Auftrag seines Chefs nach wie vor im Privatleben von Angestellten schnüffeln und bei Fehlbarkeiten aktiv werden, auch wenn diese Arbeitgeber zwar unter dem Banner der Kirche Nächstenliebe praktizieren, aber von der Öffentlichkeit finanziert sind – unabhängig der Kirchensteuer. Vielleicht appelliert der Stammesführer vom Stamm der Schoschonen auch mal daran, Erzieherinnen in der zweiten Ehe, oder homosexuelle Altenpfleger nicht die Kündigung nahe zu legen. Denn die Unantastbarkeit und Individualität des Privatlebens ist Teil unserer Identität, und das Grundgesetz ist weder durch den KKK zu ersetzen, wie auch nicht durch die Sharia. Dass nun ausgerechnet der Papst fordert, sich den Gepflogenheiten der Gastländer anzupassen, ist nun wirklich ein schlechter Witz. Zumindest dann, wenn man die Kirche gleichsam als Gast des Staates ansieht. Hier haben aber einige doch schwere Probleme mit. Die Kirche als Staat-im-Staat Debatte bei den Vergewaltigungs- und Gewaltakten der kirchlichen Repräsentanten am anvertrauten Nachwuchs waren ein weiteres Zeugnis. Böse Zungen behaupten gar, Kirche ist Staat in Teilen Europas. Die letzten Tage lassen mich das nicht mehr ganz so selbstbewusst sehen. Wir sind Papst!

Belächelnd hat man die USA angeschaut, die eine noch viel größere Pest von Kreationisten beheimaten darf. Ich bin gespannt, wann der erste wieder bei einer prime-time Sendung die Schöpfungsgeschichte „als Alternative“ in den Biologie-Unterricht wünscht. Im Kleinen gab es das ja schon längst von der Christlichen Union.

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