Bibelspruch des Tages #2

Loreto-Monstranz im Burgviertel Prag
Loreto-Monstranz im Burgviertel Prag

Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Matthäus 28, 18-20

Dein Reich komme. Benedikt forderte die Katholiken ja explizit auf, für die Juden zu beten, dass sie den rechten Glauben erlangen mögen. Hier zeigt sich die ganze Perversität des Christentums; der Missionsbefehl. Nicht nur, dass Matthäus hier Jesus die Worte postum in den Mund legte (Jesus selbst sprach sich zu Lebzeiten in klaren Worten gegen Missionierung aus! [MT 10,5]), so wie Matthäus überhaupt geübt darin war, die doch wenig zum Heiland taugliche Darstellung Jesus‘ umzuschreiben und mit dem Alten Testament irgendwie in Deckung zu bringen. Nein, es zeigt die unnachahmliche Arroganz und widerliche Menschenfeindlichkeit, die sich hier offenbart. Die mag man nicht sehen, wenn man aus einem christlichen Kreis heraus kommt. Ähnliche oder gar sinngleiche Glaubensgrundsätze und Forderungen von „anderen Kulturen“ nimmt man als Gefahr jedoch sehr genau wahr. So sagte z.B. der konservative (!) CSU Politiker Norbert Geis MdB, von dem man eigentlich annehmen dürfte, er kenne so zentrale Stellen der Bibel, im Oktober 2010:

Ich möchte den Unterschied [sic!] feststellen: Wir haben im Koran festgeschrieben den Auftrag ein Haus des Islam zu errichten, in der ganzen Welt. Das heißt alle anderen Religionen haben sich dem Islam zu unterwerfen.

Worin äußert er sich denn, der Unterschied? Dieses Zitat möchte ich exemplarisch verstanden wissen, denn es gibt dutzende, vermutlich hunderte derartige Aussagen namhafter Politiker in diesem Land, die in unnachahmlicher Überheblichkeit und Unwissenheit ihrer eigenen Glaubensgrundsätze jede Seriosität verspielt, wenn sie andere Religionen attackieren.

Es ehrt sie, dass sie auf dem Fundament des Grundgesetzes stehen und hieraus argumentieren, aber sie sollten es nicht mit dem Christentum verwechseln, denn die christliche Lehre kennt nachweislich (reichen die letzten Jahrhunderte bis in die Gegenwart) nicht die Toleranz unseres Grundgesetzes, nicht die Menschlichkeit der Menschenrechte.

Natürlich, das ist mir schon klar, habe ich den Missionsbefehl nur falsch verstanden. 😉

14 Antworten auf „Bibelspruch des Tages #2“

  1. Ach…. Und MT 10,5 hat Matthäus Jesus nicht posthum in den Mund gelegt ?

    Wo findet man, was Jesus zu Lebzeiten sprach?

  2. Der signifikante Unterschied liegt darin, dass Jesus in MT 10 eine lebende Person war, bei MT 28 sprach er aber als toter Exorzist, und teilweise eben erheblich abweichend von seinen Wegen, aber so passend für einen gläubigen Geist der Tage.

    Natürlich hast Du recht, dass Matthäus letztendlich alles lange nach Jesus Tod geschrieben hat, und als Zuhilfenahme um Jesus näher zu kommen ist Matthäus wenig geeignet, vermutlich am wenigsten von allem. Ich habe das deshalb herausstellen wollen, weil die anderen Evangelien nicht diese ausschweifende Phantasiererei bieten können [Jungfrauengeburt, Trinität usw.], die Apokryphen noch viel weniger. Auch Paulus dreht ja erst so richtig auf, als er endlich weg war.

  3. Es gab im Salomonischen Tempel ein ungewöhnliches Bauelement: zwei freistehende ca 15 m hohe Bronzesäulen von ca 6m Umfang. Sie hatten Namen und hiessen „Jachin“ und „Boaz“, d.h. „Mächtig“ und „Ewig = Unveränderlich gegenwärtig“ . Sie erinnerten Israel rückblickend an den Exodus (Gottes „Macht“ und „Gegenwart“ in der Wolkensäule am Tag und der Feuersäule bei Nacht). Gleichzeitig wiesen sie voraus auf den Messias, der in einer Person Königtum/Macht (Jachin) und Priestertum/Gegenwart Gottes (Boaz) vereinigen würde. Diese beiden Säulen „Macht“ und „Gegenwart“ flankierten und markierten rechts und links den einzigen Eingang in das eigentliche Heiligtum und somit alle, die das Vorrecht hatten, dort aus- und einzugehen.

    Das Bibelzitat Matthäus 28, 18-20 beruht auf diesem „Vor“-Bild. „Mir ist gegeben alle Macht (Jachin)“ sagt Jesus…….. und „ich bin immer gegenwaertig (Boaz) „…. „und der Eingang ins Reich Gottes steht unter meinem Protektorat.“ Damit ist nichts anderes gesagt (ob von Jesus selbst, oder von Matthäus, kannst Du für Dich selbst entscheiden) dass Jesus der Messias ist. Was viele Juden (!!) glauben!

  4. Ich habe ja geschrieben, dass er Jesus mit dem AT in Deckung gebracht hat wie kein anderer, immerhin galt es ja eben den Messias zu verkündigen. 😉

    Die dann folgenden Verse sind jedoch viel relevanter. Alle Götter sind in den Augen ihrer Gläubigen mit recht ansehnlicher Macht ausgestattet, das nimmt man ihm auch ungeschrieben ab, aber nicht jeder Gott lässt seine Gefolgschaft die Drecksarbeit machen. Naja, vermutlich doch. Hier renne ich sowieso regelmäßig in ein Paradoxon.

    Und dass das Christentum gewütet hat, kann man nicht ernsthaft leugnen. Und dass die Rechtfertigung dafür immer wieder der Bibel und gegenüber Andersgläubiger explizit dieser Stelle entnommen wurde (und wird!), ebenso wenig. Denn UNS hat sich ja Gott offenbart, wir haben die höchste aller möglicher Legitimation.

    Noch heute zieht Frau Käßmann die Rechtfertigung für irgendeine ihre Thesen zu aktuellen Themen aus der Bibel und alle sind plötzlich still, weil das ja in der Bibel steht. Die Nummer zieht noch immer. Aber da steht so viel drin, was so wenige wirklich gelesen haben, und das wenigste ist wirklich hilfreich für heutige Tage. Die religiöse Intoleranz wohl am wenigsten, aber das geht in viele Richtungen.

  5. Nicht nur Mtt. hat Jesus mit dem AT „in Deckung“ gebracht!

    In Mk 12,24 konfrontiert Jesus die Theologen mit der Frage: „Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften genauso wenig kennt wie die Kraft Gottes ..?“ (Zu der Zeit konnten die Schriften nur das AT sein.)

    Bei Lk heisst es (24,25ff) : „“Oh ihr, die ihr unverständig und zu träge seid,um alles zu glauben, was die Propheten geredet haben. Musste der Christus dies nicht alles leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und Jesus begann bei Mose und bei allen Propheten (= AT) und legte ihnen in allen Schriften aus, was von ihm (Jesus) gesagt war.““

    Ebenso der Augenzeuge Johannes (5,39): Jesus sagte: „Ihr durchforscht die Schriften (= AT), weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und die sind es doch, die von mir zeugen.“ Es gibt zu viele weitere Texte, um sie hier heranzuziehen.

    In seinem ersten Brief unterstreicht Johannes wiederholt seine Glaubwürdigkeit als Augenzeuge (wie auch Petrus in seinen Briefen):
    „Was wir gesehen haben…“, „was wir gehört haben..“, „was wir mit eigenen Händen gehandhabt haben…, das verkündigen wir euch…“.

    Im 2.Kapitel des gleichen Briefes schreibt Johannes: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist.“ (sic!)
    Um Jesus als Christus zu erkennen, kommt man ums AT nicht herum!

    Selbstverständlich zieht der Glaubende noch heute seine Glaubensthesen aus der Bibel. Woher denn sonst? Dazu ist aber eine intensive Kenntnis der Schrift erforderlich, die beide Testamente trotz unterschiedlicher Lehr-Intention als gleichwertig akzeptiert.

    Schlussendlich ist der Seitenhieb, Gott hätte sich (nur??) UNS offenbart, Unsinn! Sowas hätte allenfalls das alttestamenliche Israel von sich behaupten können.
    Gott hat sich in der Schrift und in Christus offenbart, um ausnahmslos ALLEN zugänglich zu sein. Wie „man“ mit diesem Zugang umgeht, ist ein anderes Thema.

  6. Es geht mir nicht darum, dass der Gläubige seine Grundlagen aus der Bibel zieht, das ist ja logisch. Gut, die katholische Kirche bietet hier mit den Katechismen „Übersetzungen“. Es geht mir darum, dass auf jedes wie auch immer geartetes Problem die Bibel als Argument gezogen wird.

    Letztendlich ist sie aber „wertlos“, wenn man Werte sucht. Weil man mit der Bibel alleine nicht weit kommt. Sie ist nur das Werkzeug zur Manifestierung, eben als Letztbegründung, und begründet sich überdies aus sich selbst (da bekomme ich Kopfschmerzen). Ich kann den Mord am Feind ebenso aus der Bibel rechtfertigen, wie die Feindesliebe. Zu sagen, der eine oder der andere versteht es falsch oder liest nicht richtig, halte ich für zu kurz gegriffen. Wer bestimmt das? Die Zeitgeschichte gäbe dann Aufschluß, dass alle vor uns falsch gelegen haben müssen, wenn wir seit 40 Jahren plötzlich Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aus der Bibel rauslesen können. Da ist der Punkt gekommen, wo ich mich frage, was systematisch falsch ist. Denn wir haben einen Wert und projizieren ihn in die Bibel, und nicht anders herum.

    Ganz praktisch: Wie kann ein Gott allen zugänglich sein, wenn er sich in einem kleinen Kulturkreis (zugegebenermaßen ein bedeutender) in der Wüste offenbart? Genau das ist vor etlichen Jahren der Kern meiner kritischen Herangehensweise geworden: Ist der mir vermittelte Gott der Gott der Götter? Soll es nur an meinem Wohnort und meiner Sozialisation gelegen haben, den richtigen Gott kennen lernen zu dürfen? Und dann entdeckt man so viele Religionen, dass man rein aus der Logik (nicht, um des Beweisens wegen) alle als irrend erkennen muss, weil die Unterschiede der Gottesvorstellungen zu groß sind, und die Masse zu gewaltig. Die Wahrscheinlichkeit jedenfalls, dass der sich uns offenbarte Gott in ausrechnet unserer Zeit wirklich Gott ist, ist aus der Logik sehr unwahrscheinlich, schon rein mathematisch. Dann kommen da noch die ganzen Widersprüchlichkeiten und tatsächlich für einen heutigen Menschen schwer erträglichen Mythen, und die nicht minder schwer erträglichen archaischen Strukturen. Und ich bin sicher, dass das Kreuz irgendwann im Panoptikum neben dem Blitz Zeuss‘ landen wird. Klar, aus christlichem Kreis wird man das nicht hören wollen, weil man hier eben, wie jede Kultur und Religion für sich behauptet, den richtigen Gott erkannt zu haben, mit aller Problematik, wenn er sich auch noch offenbart haben soll. So bin ich auch erzogen, aber nur weil es „meine Kultur“ ist, muss sie nicht wahr oder nützlich sein, schon gar nicht gerecht. Mein Standpunkt oder der Standpunkt meiner Kultur ist nicht deshalb als richtig oder wahr zu erkennen, nur weil ich ihm angehöre. Genau dieser Chauvinismus grassiert aber gerade in den Offenbarungsreligionen.

    Und je mehr ich mich damit beschäftige, umso schlimmer wird es eigentlich. Kubitza, Lüdemann, Hitchens und Co. zu lesen ist jedenfalls schwer erträglich. Kuby, Lütz und Ratzinger zum fremdschämen, der KKK und die Bibel selbst, naja… Am Ende werden Millionen Menschen umsonst gestorben sein, wie Millionen Menschen umsonst geglaubt haben. Irrweg der Geschichte, Evolution kennt halt keine Richtung, kein Zweck. 😉

  7. „“Die Zeitgeschichte gäbe dann Aufschluß, dass alle vor uns falsch gelegen haben müssen, wenn wir seit 40 Jahren plötzlich Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aus der Bibel rauslesen können.““

    Und was ist mit Deborah? Als verheiratete Frau war sie „Richter“, d.h. Oberhaupt in Israel? Oder mit Hulda, geistlichem Ratgeber des Königs Josia und seiner Theologen? In der Bibel gibt es keine „…..berechtigung“ sondern „…..berufung“.

    Aber wen interessiert das schon? Da hält man sich lieber (oft sogar in der Kirche) an etablierten claptrap.

  8. Ich möchte den letzten 22 Päpsten nicht vorwerfen, ihre Bibel nicht gekannt zu haben. Aber ich kann ihnen vorwerfen, sie im Rahmen ihrer Ansichten verwendet zu haben. Das ist eindeutig. Im Evangelikalen, „Nur die Schrift“, erleben wir es noch absurder. Es ist ja auch festzustellen, dass die Fundamentalisten und Extremisten in der Regel sehr nah an den Texten sind.

    Ich bleibe dabei: Die Bibel ist die Rechtfertigung, nicht die Intention. Und wenn es um Berufung geht, sollte nüchtern erwähnt werden, wer hier tatsächlich wen zu was beruft. Das die Bibel vom Heiligen Geist inspiriert das Wort Gottes sein soll, ist ja mitunter schon Theologen peinlich. 😀

    Du hast es schön formuliert: Es gibt keine Berechtigung, es gibt Berufung. Berufung ist kontrollierbar (natürlich immer letztendlich durch den Weisen Gott).

  9. Das Christen im Laufe der Geschichte fatales Unrecht begangen haben, steht außer Zweifel! Aber die Gegenüberstellung von Bibelvers und Koranvers halte ich hier für sehr oberflächlich!
    Man muss jeden Text in seinen Gesamtzusammenhang sehen. Und da frage ich, wo Jesus eine weltliche Herrschaft gefordert hat. Das Christentum ist von unten durch Überzeugungskraft in das Römische Reich hineingewachsen, gut 300 Jahre lang.

    Der Islam war schon unter seinem Gründer nach der Auswanderung aus Mekka nach Jatrib (später Medina genannt) kriegerisch und brachte es mit dem Schwert nach Mohammeds Tod in 100 Jahren von Arabien bis Indien und Südfrankreich. Und das war keine Verirrung, sondern die konsequente Umsetzung des Verhaltens des Religionsstifters.

    Die Christen sind leider lange Zeit von einer verfolgten zu einer verfolgenden Religion geworden. Dass zwar nicht nur und zu allen Zeiten, aber leider viel zu oft. Aber eine Rückbesinnung auf den Anfang bot die Chance, dies wieder zu überwinden.

    Aber was ist, wenn Muslime sich auf den Anfang besinnen?
    http://gloria.tv/?media=166269 (Umfasst einen Zeitabschnitt von ca. 25 Jahren, wo die Offenbarung des Koran geschah).
    Hier kann m,an sehen, was einheimische Salafisten denken:
    http://gloria.tv/?media=118420

  10. Wo liest Du hier einen Koranvers? Übrigens weißt Du nun, wie sich Moslems fühlen, bist Du doch geübt darin überheblich genau das zu machen, was Du mir hier vorwirfst. Nur, dass es diesmal Deinen Wanderprediger / Apokalyptiker / Exorzisten trifft. 😉 Du gehörst hier ja zu den federführenden Aufwieglern, nicht ohne jedes mal die Schönheit des Christentums zu bewahren. Dabei bist Du im selben Topf Felix.

    Ansonsten kann ich diese Lippenbekenntnisse nicht mehr lesen. Wenn Du tatsächlich ein Fünkchen christlich wärst (und nicht nur Christ), wärst Du längst aus dem Verein ausgetreten, der mehr Menschen auf dem Gewissen hat, als jede andere Herrschaftsform. Das ist wirklich lächerlich und solange nicht ernstzunehmen, wie Du, auch in dem Beitrag, genau dieses Konstrukt untermauerst.

    Felix: Nicht im Laufe der Geschichte, jetzt gerade verstößt das Christentum gegen Menschenrechte, gegen unsere Verfassung, so als Staat im Staat. Genau das ist nämlich das Problem an Deiner Offenbarungsreligion: Es schert sich einen Dreck um die Welt und ihre Gesetze, um ihre Ethik, weil sie, die Religion, glaubt, im rechten Glauben zu handeln und die Wahrheit zu kennen. Und solange Du das unterfütterst, sind Deine Lippenbekenntnisse nicht ernstzunehmen.

  11. Ich lese keinen direkten Koranvers, aber die Erwähnung des Koran im Text und die Frage nach dem Unterschied. Neben den Inhalten, die ich verlinkt habe, ist der Hauptunterschied, dass im Christentum die Offenbarung Mensch wurde, (das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gelebt) während im Koran genau dies bestritten wird und die Öffenbarung Buch geworden ist. Und der Koran erhebt den Anspruch die Bibel zu korrigieren, wo diese verfälscht wurde. Muslime verstehen sich als die wahren Christen, die die wiederhergestellte lehre Jesu leben, die der Koran erneuert hat. Aus deren Augen sind wir Christen Sektierer.
    http://gloria.tv/?media=171681

  12. Du gibst hier Antworten auf Fragen, die ich nie gestellt habe, oder? Ich habe den Missionsbefehl gegen das Palaver von Herrn Geis gestellt, nicht die Bibel gegen den Koran.

    Und das die Offenbarung Mensch wurde, ist eine schwer erträgliche und schwer haltbare Behauptung. Man könnte fast auf die Idee kommen zu sagen: Das ist Dein Glaube. Du wirst doch hoffentlich nicht den Anspruch auf Wahrheit erheben?

    Und verlinke hier bitte nicht andauernd Deine Blaupausen!

  13. admin, schon Pilatus fragte „WAS IST WAHRHEIT“?
    Dann lieferte er („ich wasche meine Hände in Unschuld“ !!) die personifizierte Antwort auf seine Frage nicht etwa als Irren, sondern nach eigener Aussage als Unschuldigen, dem Foltertod aus.

    G.K. Chesterton definierte subjektivierte Wahrheit so:
    „when men cease to believe in God, they will not believe in nothing. They will believe in anything…..“

    und das entschuldigt – everything.

  14. Ich kann Deine Gedanken durchaus nachvollziehen. 98%, so grob geschätzt, wollen das aber überhaupt nicht. Da ist Wahrheit eindeutig, fernab von Pilatus, oder noch früher Aristoteles. Ich sehe das pragmatischer. Welche Wirkung hat es für einen „normalen Menschen“, wenn ständig behauptet wird, man wäre im Besitz der Wahrheit? Frage den Schwarm was Wahrheit ist, und Du weißt, was Wahrheit ist (!die Wahrheit).

    Die differenzierte und ungelöste Diskussion zum Thema aus dem Elfenbeinturm ist da zunächst unerheblich, wenn sie nicht vermittelbar ist. Die von Dir hier durchaus gerechtfertigt eingeworfenen Kommentare zu den Bibelsprüchen sind spannend, aber nicht vermittelbar, nicht verständlich. Die zunehmende Abstraktion wird darin münden, dass sich die Kräfte radikalisieren. Genau das stellen wir ja seit geraumer Zeit fest. Man schärft sein Profil. Aber das ist nichts Neues, und selten war es hilfreich.

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