Habt ihr auch alle was ihr braucht?

Braunkohletagebau Garzweiler
Braunkohletagebau Garzweiler

Woher nahmst Du die Kraft
den Mut noch zu haben
das Ganze zu wollen
doch nur die Reste zu schaben

Elektromobilität ihr Konsumenten der guten Sache. Gerhardts’sche Arschcore Classics. Da ist nun mal leider kein Platz für den Quatsch den Du kennst. Und alles ist nur noch beige-blau und morgen vergessen. Wohlfühlselektion im Halbschlafghetto. Stell Dir nur mal vor es ginge wirklich  um Dich! Nicht zum aushalten…

Willkommen im Wülfingmuseum Radevormwald

Wülfingmuseum Radevormwald - Herzlich Willkommen
Wülfingmuseum Radevormwald - Herzlich Willkommen

Auf Unbefugte wird geschossen! Zugegeben, dass Bild ist aus dem letzten Jahr, vielleicht ist das Schild mittlerweile entfernt. Aber ich staunte nicht schlecht, als mir dieses Schild unmittelbar am Zuweg zum Wülfingmuseum ins Auge sprang. Eins noch in der Vollansicht mit Umgebung:

Das Wülfing Museum an der Wupper
Das Wülfing Museum an der Wupper

Internetseite hat es auch, das Museum: http://www.wuelfing-museum.de
Wer es lieber mit drehenden Logos haben möchte (Old School), besucht die alte Seite: http://www.wuelfingmuseum.de/wuelfingmuseum/
Die hat man nicht vom Netz genommen. Wäre ja auch Quatsch. Jetzt ist es von der Suchmaschinenbegabung des Einzelnen abhängig, ob man Öffnungszeiten des ringsum ausgeschilderten Museums mitgeteilt bekommt, oder ob man sich über den Status des sich im Aufbau befindenden Museums informieren kann. Für jeden Bedarf etwas. Ja, ich finde in jeder Suppe ein Haar. Die neue Seite läuft übrigens längst nicht in jedem Browser. Das ist dann aber schon kein Haar mehr, das geht mehr in Richtung Popel angetrocknetes Nasensekret.

Und doch: Geht alle hin, steckt genug Arbeit drin! Und wenn ne anständige 50er regelmäßig von Wuppertal nach Radevormwald in Dahlerau Halt macht, kann die Wirtschaftsförderung schon mal nen Langnese Wagen auf die Wülfingbrücke stellen. Das hält die jetzt aus!

Guck, watt herrlich hier!

Naherholungsgebiet Kräwinklerbrücke
Naherholungsgebiet Kräwinklerbrücke

Wenn man ins Tal der Wupper hinabschaut, dann wird man gepackt von einem Bild tiefer Eindringlichkeit. Es gibt viele kleine Industrieorte an der Wupper, doch vermag keiner so wie Kräwinklerbrücke den geheimnisvollen Zauber von Tradition und Entwicklung auszustrahlen. Hier, vom gewaltigen Bogen der hastenden Wupper umströmt, stampft und pocht das Eisenherz der Stahlhämmer [..] und die alten beschieferten Patrizierhäuser thronen wie Burgen auf felsigem Grund. [..] Der Grund, dass Kräwinklerbrücke (siedlungs- und industrietechnisch) so früh eine Rolle spielt, wird daran liegen, dass die alte Stahleisenstraße von Radevormwald nach Remscheid und von Breckerfeld nach Köln über Kräwinklerbrücke führte.

Bernhard Sieper

Heute hat der Bereich Kräwinklerbrücke, gelegen im Dreistädteeck Remscheid-Hückeswagen-Radevormwald schnell den Beinamen „Naherholungsgebiet“. Liegewiese, schwimmen, tauchen, angeln. Like ice in the sunshine; so schmeckt der Sommer. Vielleicht denkt man, wenn man sich so selbstgefällig nach der 35 Stunden Woche am Wochenende dort in der Sonne aalt mal daran, dass es der hart erarbeitete Wohlstand einiger Generationen zuvor war, den wir dort auskosten; darüberhinaus im wahrsten Wortsinn auf den Trümmern dessen. Kein warmes Wasser, Arbeitstage von 10-11 Stunden, harte körperliche Arbeit. Nostalgie ist Erinnerung an die Vergangenheit, wie sie nie war.

Wo der Amboß erklang
Zwei Hämmer am Klüppelberg bei Wipperfürth, zwei auf der Neye, sechs an der Wupper zwischen Wipperfürth und Hückeswagen, acht auf der Bever und drei am Tannenbaum. In Richtung Beyenburg zwei Hämmer am Wiebach, fünf am Lauf der Dörpe, wozu noch zwei Stahlhämmer traten. 17 Hämmer trieb das Wupperwasser zwischen Hammersteinoege und Kräwinklerbrücke, vier lagen bei Krebsoege, ein Hammer im Ülfetal.

Erwin Rüggeberg

55 Hämmer gesamt in Hückeswagen und Radevormwald, 17 Hämmer alleine auf 3km Wupperlauf, der heute komplett überflutet ist von der Wuppertalsperre. Fremden wie Einheimischen entlockt sich schnell ein »Wie schön ist es hier!«, steht man am Ufer bei Hammerstein, in Kräwinkel oder im Wiebachtal. Kein Donnern der Hämmer mehr zu hören, keine in schillerndsten Farben leuchtende Wupper, die einst das dreckigste Gewässer Deutschlands war. Scheinbar unberührte Natur. Nur wer wirklich hinschaut erkennt, dass die Industrie der oberen Wupper derer der Unterern Platz gemacht hat, aber über Jahrhunderte das Bild prägte. Weitreichende Teile Kulturgeschichte der oberen Wupper liegen nun unter Wasser, was heute die Freizeit beflügelt.

ehem. Himmelswiese Radevormwald
ehem. Himmelswiese Radevormwald

Magnetar

Im Hammerstein Wehr
Im Hammerstein Wehr

Magnetare sind Neutronensterne. Und sie sind gewaltig. Unvorstellbar gewaltig. Wäre unsere Sonne ein Magnetar, sie würde uns die Straßenlaternen aus dem Boden ziehen. Hammerstein ist im Moment mein Magnetar. Erbarmungslos werde ich immer wieder dorthin getrieben. 10km Fußmarsch waren es mal wieder, mit dankenswerter Erkenntnis, dass ich sesselpubsender Pixelschubser noch nicht ganz eingerostet bin. Und wenn man sich ortskundig die Rute über Herbeck, Heide, vorbei an Berg zum Wiebach, weiter über den Karrensteiner Waldweg nach Hammerstein, und dann wieder zurück über Wiebach nach Espert bis Bergerhof vergegenwärtigt, weiß man, dass das auch in Höhenmetern nicht mal eben ne Runde am Rhein langlaufen ist. Wie kommt es nur, dass mich dieser Ort so magisch anzieht? Drei Gründe:

  1. Ich habe noch eine Rechnung offen!
  2. Wupper in Radevormwald bedeutet ruhendes Gewässer!
  3. Es ist einfach schön da unten!

„Magnetar“ weiterlesen

Die Papierfabrik Wilhelmstal

ehem. Papierfabrik Radevormwald-Wilhelmstal
ehem. Papierfabrik Radevormwald-Wilhelmstal

Die Ortschaft Wilhelmstal am westlichen Rand Radevormwalds, in direkter Grenze zur Remscheid, kann seine Herkunft nicht leugnen. Diese Ortschaft ist bestimmt von der ehemaligen Industrie, die sich, wie so viele, bereits im 19. Jahrhundert an der Wupper niederließ und Textil produzierte. Erst später änderte sich die Produktion auf Papier. Die Produktion beginnt 1855, als hier die Gebrüder Hilger ihre Weberrei starteten. Albert Schmidt, der sich auch für große Teile Lenneper Architektur verantwortlich zeigt, führte in der Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Errichtung der zahlreichen, noch heute bewohnten und die Ortschaft prägenden Arbeiterhäuser aus. „Die Papierfabrik Wilhelmstal“ weiterlesen

Kaffee und Kuchen, Verwandte besuchen

Chempark Dormagen - Bayerwerk Dormagen am Rhein
Chempark Dormagen - Bayerwerk Dormagen am Rhein

In gut väterlicher Sitte, nachdem der Kuchen gefrühstückt war, ab an den Rhein. Keinen Oma-Klara-Butterfahrt-Königswinter-Jungfrau-Blondinenlocken-Eierlikör-Weinreben-Rhein. Meinen Rhein fotografieren. Der andere ist auch schön.

Kanalglühen: Non Stop City - Grosse Heimat (Autobahnbrücke A3)
Kanalglühen: Non Stop City - Grosse Heimat (Autobahnbrücke A3)

Keine Frage des Ortes, keine Frage des Körpers, eine Frage von Zeit. EA80 – wer sonst.