Stöpsel gezogen

Der Wupperdamm - ehem. Ortschaft Krebsoege
Der Wupperdamm - ehem. Ortschaft Krebsoege

Ich wüsste nur zu gerne, wo die Sachen alle hinschwimmen… Sehr interessante Konstruktion
Alf bei der Inspektion der Toilette

Bei Tetti wurde der Stöpsel der Wuppertalsperre ins Spiel gebracht. Wer ihn gezogen hat kann ich nicht beantworten, aber den Stöpsel zeigen kann ich schon. Und da die Wuppertalsperre empfindlich größer ist als eine Badewanne, hat sie natürlich gleich mehrere Stöpsel, wovon bei meiner Stippvisite einer offen war. Und wenn trotz eingesetztem Pisswetter in den letzten Tagen der Pegel weiter geringfügig sinkt, muss er ja gezogen sein. Hier entscheidet sich, wie viel Wasser die untere Wupper führt, lässt man mal nicht ganz unwichtige Zuflüsse wie den Morsbach, der bei Müngsten in die Wupper fließt, oder den Eschbach, der gleiches bei Unterburg macht, außen vor.

Früher war da, wo heute der Damm ist, ein Teil der ehemaligen Ortschaft Krebsoege nebst Bahnknotenpunkt. Jetzt hält der Dreck das Wasser auf und Turbinen erzeugen Strom. Früher sah es hier so aus:

Bf. Radevormwald-Krebsoege im Winter 1971/72
Bf. Radevormwald-Krebsoege im Winter 1971/72

Das Ende war zum Aufnahmezeitpunkt bereits beschlossene Sache. Vielleicht deshalb zog es meinen Vater an die Strecke, um sie nochmal umfangreich zu dokumentieren. Mit dem Bau der Wuppertalsperre wurde die Eisenbahn in Radevormwald Geschichte. Pläne zur alternativen Trassenführung gab es, jedoch wurden sie nicht umgesetzt. Bis heute verkehrt die Buslinie 626 als Schienenersatzverkehr im Auftrag der Bahn. Das folgende Bild zeigt die Ausfahrt des Zuges, der auf obigem Bild noch im Bahnhof stand, auf dem Weg nach Kräwinklerbrücke.

Ausfahrt aus Bf. Radevormwald-Krebsoege nach Kräwinklerbrücke
Ausfahrt aus Bf. Radevormwald-Krebsoege nach Kräwinklerbrücke

Heute ist dieser Bereich vom Wasser geflutet, und am Horizont erhebt sich die große Brücke. 2009 lag der Bereich durch ausbleibenden Niederschlag wieder derart frei, dass der links der Lok sich erhebende Berg, sowie die Trasse der Eisenbahn, bis zu diesem Punkt wieder begehbar war. Noch 2m, und auch dieses Jahr ist der Punkt wieder trockenen Fußes zu erreichen.

Radevormwald Krebsoege heute
Radevormwald Krebsoege heute

Am Fuß der neuen Wupperbrücke erkannt man deutlich den alten Berg, sowie die sich dadurch schlängelnde, alte Bahntrasse. Im unteren Teil des Bildes ist auch die alte Landstraße Lennep<->Krebsoege  wieder zu sehen, die von dort in einer Kurve rechts nach Lennep abbiegt. Zu einem späteren Zeitpunkt war auch sie wieder bis zur Lenneper Vorsperre begehbar.

Alte Landstrasse Lennep-Krebsoege
Alte Landstrasse Lennep-Krebsoege

Neben der Landstraße befand sich bis Neuenteich parallel die Eisenbahntrasse, bevor sie dann am Hasenberg vorbei über den heutigen Barmag Komplex den Berg erklomm und unter der Straßenkreuzung Trecknase im Bahnhof Lennep mündete. Der Tunnel unter der Trecknase ist noch vorhanden. Mitte der 90er fand dort die letzte Fahrt der Barmageigenen Werkslok statt, die über die DB Strecke über Beyenburg zum damaligen Förderverein Wupperschiene e.V., heute dem Bergische Bahnen Förderverein Wupperschiene e.V., überführt wurde. Zahlreiche wilde Laubenpieper machen einen Zugang zum alten Tunnel jedoch heute unmöglich; das Gelände der alten Stichstrecke zum Barmag-Komplex, sowie das Bahndreieck zwischen Oberbergischer- und Remscheider-Strecke wurde wohl annektiert. Warum ist der Bahndamm nur immer so anziehend für komische Gestalten und wilde Laubenpieper?

Barmag V-01 Werkslok im Bf. Radevormwald-Dahlhausen Wupper
Barmag V-01 Werkslok im Bf. Radevormwald-Dahlhausen Wupper

Die Werkslok gehört mittlerweile aber auch längst nicht mehr dem Verein.

Die Wanne ist voll…

Fällt ein Stein ins Wasser...
Fällt ein Stein ins Wasser...

… die Wanne ist voll Uh – Uh – Uh! Na? Zeit mitgebracht? Die Wanne ist nämlich garnicht voll. Im Gegenteil hat die Wuppersperre Niedrigwasser wie selten zuvor! Es fehlt nur noch ein Meter, und die Sperre hat so wenig Wasser wie im bisherigen Jahrtausendsommer 2003. Und ebenso wie 2003 haben wir dieses Jahr auch einen schleichenden Abstieg, der bereits seit Ende April den Pegel kontinuierlich fallen lässt. In den Wasserstands- und Pegeldaten des Wupperverbands lässt sich das schön nachschauen. Da nur Internet aber auch doof ist, habe ich mich gestern aufgemacht, und auf der Suche nach der Vergangenheit in dem gewühlt, was der geringe Pegel wieder freigegeben hat.

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