Das atheistische Nazi-Regime

Das Recht auf Denken hat die Natur jedem gestattet. Längst nicht jeder nimmt es wahr. Wir tragen schon einen ziemlichen Berg Mist jeden Tag nutzlos mit uns rum, gerade wenn es spirituell wird, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warum. Nicht, dass man noch etwas verpasst auf der Gunst nach größtmöglicher Absurdität wie „ein Stück Tuch um den Kopf ist Ausdruck …“ oder „wer auch in der zweiten Ehe Sex haben will kann ja evangelisch werden“.

In der erneut aufflammenden Diskussion über religiöse Symbole an Deutschen Schulen war es Armin Laschet, seines Zeichens christlich demokratischer NRW Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration, und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der in der Beantwortung eines zwischenzeitig veröffentlichten Briefs einmal mehr eine Mär zur Rechtfertigung ersuchte. Wenn alle dasselbe Sagen, wird der Mythos zur Geschichte, und Geschichte zur Wahrheit. Am besten fangen wir ganz früh an! Und wer wäre für einen Ministerposten Integration und Frauen besser geeignet, als ein neutrales, säkulares, katholizistisches Sprachrohr?

What’s in your head zombie?

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Wir sind alle Sieger!

Nein, nicht alle sind Sieger.  Sieger ist, wenn ich den ganzen Visagen im Fernsehen glauben darf, unumstößlich die SPD. Man muss wohl Politiker sein, um dies nachvollziehen zu können, hat doch die SPD ihrerseits ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren. 2005 hat Schröder noch seine Vertrauensfrage direkt nach der NRW Landtagswahl gestellt, weil das Ergebnis sehr schlecht war. Heute ist die SPD noch schlechter, doch Hannelore Kraft verkauft dies mit dem Schlachtruf

Die SPD ist wieder da!

Wo denn? Sie haben uns in den 80ern die Grünen gespendet, jetzt haben sie uns die Linken in den Landtag bestellt. Das sind so ziemlich die Stimmen zu Raus absoluter Mehrheit. Aber es geht noch absurder: Chef-Polemiker vom Dienst, Sigmar Gabriel, sagte sogar,

die Trendwende ist geschafft

Die SPD ist angekommen im Mittelmaß und gibt sich mit geringeren Verlusten als erwartet überaus zufrieden. Gewinner sind erneut die kleinen Parteien, während die Volksparteien weiter bröckeln, und im Fernsehen dem geneigten Zuschauer die eigene Niederlage als eineTrendwende bei erneuten Verlusten zu verkaufen, fördert sicherlich nicht gerade politisches Interesse.

Verlierer sind bei diesen Schildbürgern im Fernsehen vor allem: Das Land und deren Bürger! Alles bleibt gleich.

Insgesamt war in diesem Wahlkampf zu vernehmen, dass nicht mehr darum geht eigene Ideen und Konzepte zu haben und zu vertreten, sondern im Kern sich selbst als das kleinere Übel anzupreisen, was aus den Slogans eindeutig hervorging.

A B CDU – und raus bist Du
Rot-Rot-Grün verhindern
Gegen Schwarz-Gelb

Damit befindet man sich in bester Gesellschaft der Klein(st)parteien, die regelmäßig Wahltage als „Zahltage“ oder „Abrechnung“ titulieren, um „Altparteien abzuwracken“ oder „Diesmal Protest [zu] wählen“. Wo ist der qualitative Unterschied? Fördert dies wirklich politische Kultur? Wahlbeteiligung? Hannelore Krafts höchstes Wahlziel war tatsächlich die Abwahl von Schwarz-Gelb, erst dann kommt Ihrer Aussage nach die eigene Regierungsbeteiligung.

Man stelle sich z.B. einen 100m Läufer vor, der seine eigene, sehr schlechte Leistung, mit der noch schlechteren eines anderen relativiert.

Am wichtigsten war mir, dass der Läufer auf Startplatz 4 strauchelt und nicht als erster ins Ziel kommt.

Und es hat nicht nur ganz schlechten Stil, es ist unterirdisch, sich mit der höheren Niederlage des politischen Gegners zu brüsten, als hätte man die Wahl gewonnen. Umso mehr, wenn man selbst Federn lässt, und Kleinparteien weiter im Aufwind sind.

Beglückwünschen kann man eigentlich nur die Grünen! Zu bedauern ist der Wähler selbst, weil er zunehmend lieber nicht wählen geht, statt Alternativen Raum zu geben. Im Ergebnis erzeugt sich damit ein Vakuum, wie der Patt der beiden Großen eindrucksvoll untermauert. Der eigenen Unzufriedenheit der 40% Nichtwähler wird diese Situation sicher nicht zuträglich sein. Wir katapultieren Machtverhältnisse auf Augenhöhe. Glaubt irgendjemand an etwas anderes, als Stillstand? Schon die Berichterstattung und die Talkrunden nach der Wahl waren unerträglich.

EA80 – Guggin

Fand mich im Haus der Künstler
malte Bilder – voller Symbole
auf Gegenstände jeder Art
Begrüßte Fremde voller Freude
wie gute alte Bekannte
auf deren Besuch man sich freut
Dekoriert mit Medaillen
nach dem Mittagessen in Herbecks Café
unter bunten Bildern – sie dokumentieren die Geschichte
Kaffee – Fernsehen – Zigaretten, alle rauchen viel
Selbstbewußtsein erübrigt sich

Gugging – Haus der Künstler
Idiotenanstalt
Zuhaus und Heimat
Kunst an deiner Wand.

Meine Affinität zu EA80 dürfte dem treuen Lesen hinlänglich bekannt sein. Auffällig auch der angelehnte Stil meines Fotobuchs 2008, der mit Zwei- Vierzeilern von EA80 gut gefüllt ist. Das fiel sogar Dirk auf. Umso schöner, wenn man sich auch mal audiovisuell dazu auslässt.

Großmaul

Olé 1. Mai und du bist wieder dabei
Scheiben klirren, Autos brennen
Wo bleibt die Polizei?
Einmal im Jahr eine Gänsehaut
Das Gefühl, dass Du Dich was traust
Mr. Großmaul schlägt heut‘ wieder zu
den Rest des Jahres will er seine Ruh‘

Revolution – einmal im Jahr, das ist der Hohn
Der eigene Kiez wird plattgemacht – Klassenkampf für eine Nacht

Du wärst so gern‘ ein großer Held
Doch reichts nur für ein Interview für wenig Geld
Auch sonst quatscht Du nur heiße Luft
Du siehst gut aus in Deiner Lederkluft
Mehr Positives gibt’s zu Dir nicht zu sagen.
Ich gönn‘ es Dir, wirst Du zusamm-geschlagen

In der Schwarz-Roten-Stern-Brigarde
gehörst Du zur allerersten Garde
Mit großem Maul immer dabei
„Lass Irmgard, Max und Helge frei“
Nennst Du Dich Kommunist, oder autonom?
Für mich bist Du nur ein lachhafter Clown

Revolution – einmal im Jahr, das ist der Hohn
Der eigene Kiez wird plattgemacht – Klassenkampf für eine Nacht

Klassenkampf für eine Nacht
Klassenkampf für eine Nacht
Klassenkampf für eine Nacht!

Die Zusamm-Rottung – Großmaul

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Alles neu macht der Mai

Ich bin Pirat, weil…
…  man Freiheit nicht schützt, indem man sie abschafft!
… die Verwaltung gläsern sein muss, nicht der Bürger!
… von allen finanzierte Forschung auch allen zukommen muss!
… Parteigrabenkämpfe politische Lähmung bedeutet!
… ich unsere Verfassung als schützenswertes Gut ansehe!
… die Piratenpartei die einzige rationale Alternative ist!
… ich Wissen und Bildung voran treiben möchte!
… freier Zugang zu Information Basis moderner Gesellschaften ist!
… Software- und Trivialpatente Innovation massiv hindern!
… Politik vom Bürger ausgehen muss!
… die Piratenpartei meine Generation ist und vertritt!
… Piraten zu Fragen der digitalen Revolution qualifizierte Antworten geben!
… ein Bruttosozialprodukt keine Messlatte für Lebensqualität ist!
… Ziele in ständiger Diskussion aller Teilnehmer gemeinsam entstehen!
… das Urheberrecht für den Menschen gedacht war, und nicht gegen ihn!
… soziale Berufe nicht weniger wert sind, als Wertschöpfende!
… Piraten politische Motivation auslösen!
… der Internetanschluß die Nabelschnur der Kommunikation bedeutet!
… sich Piraten für eine positive, lösungsorientierte Zukunft einsetzen!

Ich bin Pirat, weil im Zeitalter der digitalen Revolution dringend ein Sprachrohr nötig ist, um einhergehende Belange der Digitalisierung qualifiziert in die Landtage und den Bundestag zu tragen, wie in den 80ern erst durch die Grünen ein politisches Verständnis für ökologische und nachhaltige Politik auch bei den übrigen Parteien gewachsen ist. Niemand erwartet von den Piraten einen Regierungsauftrag. Elena, Vorratsdatenspeicherung, die mehrfache Novellierung des Urheberrechts u.v.m. zeigen deutlich, dass die herrschende Politik weder Potential, noch Gefahren wahrnimmt, um daraus sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Im Resultat landen Gesetze und Gesetzentwürfe zunehmend vor dem Bundesverfassungsgericht. Wir stehen vor dem Schritt, uns, und unseren Nachkommen, eine basisdemokratische, freie und innovative Gesellschaft zu erhalten und mit Mitteln der digitalen Technik in nie dagewesener Art auszubauen. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn Personen gehört werden, die wissen, wie die neuen Medien und digitale Technik funktioniert, was sie bedeutet, welche Chance, und welche Gefahr sie birgt. Weit über 100.000 Unterschriften der bis dato größten Petition unseres Landes haben nicht ausgereicht, um auch nur ansatzweise ein Überdenken der damaligen Regierung zu veranlassen. Im Gegenteil wurde diese massive Stimme mundtot gehalten. Wer glaubt, seine Stimme für die Piratenpartei wäre eine verschenkte Stimme, riskiert weiter die von Unverständnis über Mißverständnis bis Ignoranz fußende, stiefmütterliche bis dilletantische Behandlung der Belange unserer Zeit. Die Chance, das Potential, und nicht zuletzt das Risiko, betrifft alle! Bereits zur Bundestagswahl kamen die Piraten von 0 auf 2%, sammelten mehr Stimmen als die Grünen bei ihrer ersten Bundestagswahl, und wurden in den Wahlanalysen der ARD am Wahlabend als sechste Partei erstmals separat aufgeführt. 3%, wenn morgen Landtagswahl wäre, sind es dem ZDF Politbarometer derzeit (im Kleingedruckten und wieder zusammengefasst unter „sonstige“). Über 30% sind noch unentschlossen ob, oder was sie wählen. Gemessen an den Mitgliederzahlen ist die Piratenpartei bereits nach nichtmal vier Jahren zur siebtgrößten Partei Deutschlands angewachsen und wächst entgegen dem Trend der allgemeinen (Partei-) Politikverdrossenheit weiter!

Und was machst Du so am 9. Mai? Klarmachen zum ändern!

Wahlprogramm der Piratenpartei zur Landtagswahl NRW 2010