Haste mal drei Mark?

Frankfurt Zeil
Frankfurt Zeil

Guten Morgen Eduard!

Eduard… Eduard – »scheiß Rasierapparat!«
Der Kaffee kalt, das Ei ist hart, Eduard bleibt smart.
Die Schuh‘ poliert, das Sakko an, da fängt der Tag erst richtig an!
Rein ins Auto Eduard. Freier Bürger, freie Fahrt!
Und im Stau? »Ey Du Sau«, Eduard wird ziemlich flau.
Da vorne ist, es wird auch Zeit, der Parkplatz für sein Park+Ride.
Eduard, Eduard, steht vor dem Plakat,
denkt sich »Das wär‘ geil oh man, wenn man sich was wünschen kann.
Ich wünschte mir ’ne gute Fee, wie ich sie auf der Wand da seh
«.
Und plötzlich steht sie da oh man, wie schnell das funktionieren kann!
Die gute Fee, so rein und zart, mit schwarzem Hut und schwarzem Bart,
streckt die Hand aus grinst und spricht: »Hast Du mal drei Mark für mich?«.
Eduard sagt:“Warum nicht, aber was krieg ich?
» Ey alter lass die Laberei, dann hast Du auch drei Wünsche frei!«
Der Eduard greift in die Tasche und denkt:“Immerhin, ne gute Masche
Drei Mark hat jetzt der Punk und der Punk sagt „Vielen Dank! Dein erster
Wunsch, was ist jetzt man?

Eduard schauts Poster an, und sein Wunsch ist auch kein neuer:
Freiheit ist es, und Abenteuer
Ich bin nicht mehr Eduard, ich bin Eddy frei und stark.
Super Eddi tobt sich sich aus. Disco, Frauen, saus und braus.
Super Eddi super hart, super cool und super smart, super Urlaub,
super Strand, super Sonne, braun gebrannt:
Super Frauen an der Bar, Super Eddi, alles klar?
Superfaktorsonnenschutz, super Wasser, super Schmutz,
super laut und super leise, super Eddi. Super scheiße!

Nee sagt Eddi Eduard, das ist mir verdammt zu hart,
das ist mir verdammt zu öd, wär‘ dir das nicht echt zu blöd?
Und er denkt sich »Ey du Ei«, Du hast doch noch zwei Wünsche frei.
Du musst in die Tiefe gehen, der zweite Wunsch: sei

Klug und schön!
Bin Eduard und doktore viel, bin noch lange nicht senil.
Gehe ins Museum viel, denn die Schönheit ist mein Ziel!
Und die Philharmononie, mit der Quadrophologie,
ist der schönste Musentempel, darauf trinke ich einen Bembel.
Freund der Moden und der Musen, fröhlich der Natur am Busen.
Liberal und stets zivil, und ein wenig phädophil.
Kinder ist das schön zu klotzen, mit Klugheit und mit Schönheit protzen.
Darauf gehe ich erstmal: kotzen!

Nee Herr Doktor das wars nicht, seine innere Stimme spricht.
Ausgekotzt und ziemlich weich, wäre er jetzt lieber reich,
denn was zählt auf dieser Welt, der dritte Wunsch sei:

Macht und Geld
Ich bin Edward Rockefeller, meine Rubel rollen schneller!
Öl ins Meer und Öl im Tank, Panzerfaust im Panzerschrank.
Kriege und Geschäft mit Waffen, viele Arbeitsplätze schaffen.
Tod und Elend überall, das ist mein wahres Kapital.
Will ich mein Ziel mit Macht erreichen, gehe ich einfach über Leichen.
Menschen sind das Material, ich bin der Boss und das total!

„Ihren Fahrschein bitte sehr“, vor ihm steht ein Kontrolleur.
Edward findet das verkehrt: „Ich bin doch Onkel Dagobert.
Ich bin mit keinem zu vergleichen!“
Von wegen Mann, du stinkst nach Leichen. Raus mit Dir,
hau ab mein Sohn, für Dich ist hier die Endstation!

Eduard der schüttelt sich, man das ist doch widerlich.
Denkt das ist nicht sein Ding, stellt sich an die Straße hin.
Der nächste Bürger kommt vorbei, Eduard ist schnell dabei,
streckt die Hand aus grinst und spricht „Haste mal drei Mark für mich?“.
Der Bürger sagt, warum nicht, aber was krieg‘ ich?

Ey Alter lass die Laberei, Du hast ja noch… drei Wünsche frei!

Heiter bis Wolkig – Haste mal drei Mark

Commerzgeplänkel

Commerzbank Tower Frankfurt am Main
Commerzbank Tower Frankfurt am Main

Der deutsche Steuerzahler hat 18 Milliarden € für die Commerzbank ausgegeben und dafür 25% Anteile erworben. Von den 18 Milliarden € hat die Commerzbank direkt für 5 Milliarden € die Dresdner Bank gekauft. Und von dem Moment an, als die Commerzbank die Dresdner Bank gekauft hat, waren die Banken zusammen noch 3,9 Milliarden € wert. Das heisst, wir haben für 18 Milliarden € 25% Anteile an 3,9 Milliarden erworben, also 975 Millionen €. Wenn das kein Schnäppchen war. Und diese Personen warnen gebetsmühlenartig vor sozialistischer Mißwirtschaft. Das sind Komiker.

Volker Pispers

Wie ich darauf komme? Pünktlich, als Ende letzten Jahres durch die Medien ging, dass die Commerzbank wieder Geld braucht, und „jede Ressource genutzt werden müsse“, meinten die Spaßvögel aus dem Nichts mal wieder Kontoführungsgebühren für ein meistens kostenloses Girokonto abzubuchen. Meistens eben deshalb, weil so alle 0,75 Jahre doch mal der Notgroschen abgebucht wird, vielleicht merkt es ja keiner. Ich warte wirklich darauf, dass sich Banker am Ende des Jahres in Gruppen zusammenrotten um Klinken zu putzen und mit vorgehaltener Hand ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Die haben aber auch das Jahr über gut die Tonnen geleert.

Die Sprache des Zorns

Mainhatten Frankfurt
Mainhatten Frankfurt

Da sitzt ihr nun und plappert, und haltet Maulaffen feil
stopft euch die Welt in euer Maul, und heult wie am Spieß
weil Euch schon mit jungen Jahren, der Verstand im Stiche ließ

Seid verdammt ihr Pfeffersäcke, in Ost in West, in Nord und Süd, auf das die heiße Sommersonne, den Hintern Euch verglüht

Da glotzt ihr nun so dumm wie Kälber, die man auf die Schlachtbank führt und unter dem Angesicht des Todes, kein Arsch mehr den Finger für euch rührt
Da lauft ihr ziellos rum wie Affen, die man im Zoo im Käfig hält
Oh ihr lernt nicht aus dem Gestern; was morgen ist, dass wisst ihr nicht
Nur eure Dummeheit lässt euch leben, mit eurem häßlichen Gesicht

Und glaubt wohl ihr lebt ewig, durchs viele Fett auf Eurem Leib
Eure Visagen sollen erstarren, und eure Körper werden Stein
Und nichts wird dann erinnern, an euer kümmerliches Sein
nur unendliche Stille wird es endlich sein!

AbwärtsHerzlich Willkommen im Irrenhaus

Bildlich wie textlich aus einer Zeit vor der Kreation des wohl Unworts des Jahres: „Finanzkrise“!