Von der Kunst die Unzulänglichkeit zu lieben

Die Wupper in Müngsten
Die Wupper in Müngsten

Ich bin ein Perfektionist. Diebische Freude bereitet es mir meine Systeme, meine Arbeit, immer weiter zu optimieren. Der Computer ist mir ein dankbares Werkzeug, da es nur richtig und falsch kennt. Ein klares System – nichts ist einfacher als Softwareentwicklung. Aber es ist kühl. Im richtigen Moment ist es das Ertragen der Unzulänglichkeit und das Erheben der eigenen Handlung zur Maxime, des eigenen Schaffens und Gedankens, des eigenen Seins, um diese Welt für sich wärmer zu gestalten, das höchste Sein. Und es muss nicht perspektivlos sein, gerade wenn es schwindelig alternativlos erscheint.

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Terminologie einer Blendgranate

Wachstum
Wachstum

Der Sommelier Rainer Brüderle, Mitglied der militanten Splittergruppe für Wirtschaftsangelegenheiten, hat einen waghalsigen Vergleich angestellt: Die Welt muss wachsen, denn auch eine Pflanze die nicht wächst, stirbt. Man zieht gerne die scheinbar vollkommene Natur als Ideal heran um Kleingeistigkeit in wirren Vergleichen zu manifestieren.
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Riss in der Kette

Schnake
Schnake

Das muss man sich mal vorstellen! Da sitze ich zu später Stunde vor meinem Rechner und hacke noch ein paar unvernünftige aber so schön unabwendbare Zeilen, da kommt ein Getier hinein geflogen und macht sich nach kurzem Abstecher durch mein Sichtfeld auf, geradewegs in die Schreibtischlampe zu fliegen und unter hörbarer Aushärtung sofort an Flüssigkeit zu verlieren und nach kurzem Kampf zu erstarren. Das hat es so bestimmt auch nicht geplant, aber so schnell kann es vorbei sein.  „Riss in der Kette“ weiterlesen

Haste mal drei Mark?

Frankfurt Zeil
Frankfurt Zeil

Guten Morgen Eduard!

Eduard… Eduard – »scheiß Rasierapparat!«
Der Kaffee kalt, das Ei ist hart, Eduard bleibt smart.
Die Schuh‘ poliert, das Sakko an, da fängt der Tag erst richtig an!
Rein ins Auto Eduard. Freier Bürger, freie Fahrt!
Und im Stau? »Ey Du Sau«, Eduard wird ziemlich flau.
Da vorne ist, es wird auch Zeit, der Parkplatz für sein Park+Ride.
Eduard, Eduard, steht vor dem Plakat,
denkt sich »Das wär‘ geil oh man, wenn man sich was wünschen kann.
Ich wünschte mir ’ne gute Fee, wie ich sie auf der Wand da seh
«.
Und plötzlich steht sie da oh man, wie schnell das funktionieren kann!
Die gute Fee, so rein und zart, mit schwarzem Hut und schwarzem Bart,
streckt die Hand aus grinst und spricht: »Hast Du mal drei Mark für mich?«.
Eduard sagt:“Warum nicht, aber was krieg ich?
» Ey alter lass die Laberei, dann hast Du auch drei Wünsche frei!«
Der Eduard greift in die Tasche und denkt:“Immerhin, ne gute Masche
Drei Mark hat jetzt der Punk und der Punk sagt „Vielen Dank! Dein erster
Wunsch, was ist jetzt man?

Eduard schauts Poster an, und sein Wunsch ist auch kein neuer:
Freiheit ist es, und Abenteuer
Ich bin nicht mehr Eduard, ich bin Eddy frei und stark.
Super Eddi tobt sich sich aus. Disco, Frauen, saus und braus.
Super Eddi super hart, super cool und super smart, super Urlaub,
super Strand, super Sonne, braun gebrannt:
Super Frauen an der Bar, Super Eddi, alles klar?
Superfaktorsonnenschutz, super Wasser, super Schmutz,
super laut und super leise, super Eddi. Super scheiße!

Nee sagt Eddi Eduard, das ist mir verdammt zu hart,
das ist mir verdammt zu öd, wär‘ dir das nicht echt zu blöd?
Und er denkt sich »Ey du Ei«, Du hast doch noch zwei Wünsche frei.
Du musst in die Tiefe gehen, der zweite Wunsch: sei

Klug und schön!
Bin Eduard und doktore viel, bin noch lange nicht senil.
Gehe ins Museum viel, denn die Schönheit ist mein Ziel!
Und die Philharmononie, mit der Quadrophologie,
ist der schönste Musentempel, darauf trinke ich einen Bembel.
Freund der Moden und der Musen, fröhlich der Natur am Busen.
Liberal und stets zivil, und ein wenig phädophil.
Kinder ist das schön zu klotzen, mit Klugheit und mit Schönheit protzen.
Darauf gehe ich erstmal: kotzen!

Nee Herr Doktor das wars nicht, seine innere Stimme spricht.
Ausgekotzt und ziemlich weich, wäre er jetzt lieber reich,
denn was zählt auf dieser Welt, der dritte Wunsch sei:

Macht und Geld
Ich bin Edward Rockefeller, meine Rubel rollen schneller!
Öl ins Meer und Öl im Tank, Panzerfaust im Panzerschrank.
Kriege und Geschäft mit Waffen, viele Arbeitsplätze schaffen.
Tod und Elend überall, das ist mein wahres Kapital.
Will ich mein Ziel mit Macht erreichen, gehe ich einfach über Leichen.
Menschen sind das Material, ich bin der Boss und das total!

„Ihren Fahrschein bitte sehr“, vor ihm steht ein Kontrolleur.
Edward findet das verkehrt: „Ich bin doch Onkel Dagobert.
Ich bin mit keinem zu vergleichen!“
Von wegen Mann, du stinkst nach Leichen. Raus mit Dir,
hau ab mein Sohn, für Dich ist hier die Endstation!

Eduard der schüttelt sich, man das ist doch widerlich.
Denkt das ist nicht sein Ding, stellt sich an die Straße hin.
Der nächste Bürger kommt vorbei, Eduard ist schnell dabei,
streckt die Hand aus grinst und spricht „Haste mal drei Mark für mich?“.
Der Bürger sagt, warum nicht, aber was krieg‘ ich?

Ey Alter lass die Laberei, Du hast ja noch… drei Wünsche frei!

Heiter bis Wolkig – Haste mal drei Mark

Commerzgeplänkel

Commerzbank Tower Frankfurt am Main
Commerzbank Tower Frankfurt am Main

Der deutsche Steuerzahler hat 18 Milliarden € für die Commerzbank ausgegeben und dafür 25% Anteile erworben. Von den 18 Milliarden € hat die Commerzbank direkt für 5 Milliarden € die Dresdner Bank gekauft. Und von dem Moment an, als die Commerzbank die Dresdner Bank gekauft hat, waren die Banken zusammen noch 3,9 Milliarden € wert. Das heisst, wir haben für 18 Milliarden € 25% Anteile an 3,9 Milliarden erworben, also 975 Millionen €. Wenn das kein Schnäppchen war. Und diese Personen warnen gebetsmühlenartig vor sozialistischer Mißwirtschaft. Das sind Komiker.

Volker Pispers

Wie ich darauf komme? Pünktlich, als Ende letzten Jahres durch die Medien ging, dass die Commerzbank wieder Geld braucht, und „jede Ressource genutzt werden müsse“, meinten die Spaßvögel aus dem Nichts mal wieder Kontoführungsgebühren für ein meistens kostenloses Girokonto abzubuchen. Meistens eben deshalb, weil so alle 0,75 Jahre doch mal der Notgroschen abgebucht wird, vielleicht merkt es ja keiner. Ich warte wirklich darauf, dass sich Banker am Ende des Jahres in Gruppen zusammenrotten um Klinken zu putzen und mit vorgehaltener Hand ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Die haben aber auch das Jahr über gut die Tonnen geleert.

Re: Brief an einen Atheisten

Wunder der Schöpfung
Wunder der Schöpfung

Ach, es ist doch grässlich. Immer wieder werde ich als Atheist beschimpft. Im Grunde reicht vollkommen aus, dass ich den Typen aus der Wüste ablehne, weil ich da ganz bei Dr. theol. Paul Schulz bin:

Alles was ihr sagt ist eure Projektion auf Gott. Das hat mit Gott nichts zu tun.

Nun erhielt ich eine E-Mail eines besorgten Schafs mit dem Titel „Brief an einen Atheisten“. Ich kannte es vorher nicht, aber wie mir Google verriet, gibt es von dem Text ein kleines Büchlein. Ein Flugblatt sozusagen. Da nimmt jemand den Missionierungsauftrag ernst! Und dieser Text kann einen tatsächlich zum Atheisten werden lassen. „Re: Brief an einen Atheisten“ weiterlesen

Der erste Tag

Armin Gerhardts
Armin Gerhardts

Nichts habe ich gesagt
noch habe ich je etwas getan
Dies ist der erste Tag…
Lacrimosa – Der erste Tag

Also geht es nun weiter. Und gäbe es einen Reifeprozess zu konstatieren, so mündete er unweigerlich in der Gewissheit noch zynischer, noch sarkastischer, noch bissiger und noch anarchistischer sein zu müssen, obschon ich durchaus wieder erhalten habe, wonach ich lange suchte. Vielleicht auch gerade deshalb. Denn eins ist klar: Wenn das der Frieden ist, muss man den Krieg nicht noch erfinden!

Allgemeine Begriffe und großer Dünkel sind immer auf dem Wege entsetzliches Unheil anzurichten.
Goethe

Schweineherbst

Der Regen zog im Westen auf und wusch das Land hinfort
Frohsinn, Dummheit, Ausverkauf, und dieses große Wort

Deutschland, ein Land kotzt sich aus, einen alten braunen Brei
Sehe ich aus dem Fenster wird mir über von dieser Heuchelei

Alle schauen sich hilflos um und wissen nicht warum
und in welchen Löchern die Ratten lagen die hier marschieren und losschlagen
Doch sie lagen nicht in Löchern rum, oft sah man sie auf der Straße gehen
Und sie grüßten Dich mit gestrecktem Arm
Du hast einfach weggesehen

Und wieder setzt Du Dich hin und fängst an zu beten
Dabei müsstest Du wissen Du solltest schreien
und diese kleinen Tiere zertreten.
Doch das geht zu weit ich seh euch winden,
und während sie immer mehr Menschen anzünden
bist Du noch immer am Reden, am differenzieren,
man dürfte seine Werte jetzt nicht verlieren
Dieser Wert im Klartext heißt:
Das Weiterleben vom großdeutschen Geist

Die Tore fallen ins Schloss und der drin ist wird gesiebt
Wie schade dass es zum sieben keinen schnelleren Weg mehr gibt
Heut‘ sah ich Eichmann auf der Straße gehen
Ich folgte ihm, er hat mich nicht gesehen
Ich hielt‘ eine Streife um zu erstatten den Bericht
doch sie lachten mir nur ins Gesicht

Slime – Schweineherbst

Deutschland, Du kannst so hässlich sein. In Radevormwald äußern sich ewiggestrige Kader übrigens öffentlich im Internet entzückt darüber, wie richtig klasse es war, als in den 90ern in Rostock-Lichtenhagen „normale deutsche Bürger“ sich gegen die Asylpolitik der Politiker „erhoben“ haben.

Wer noch kann: http://www.youtube.com/watch?v=2RSsTMIyXAg

Für meinen Schilderfreund

Die Immeo Wohnen Service GmbH warnt strengstens!
Die Immeo Wohnen Service GmbH warnt strengstens!

Ich kann mir gar nicht vorstellen wer hier seinen alten Kühlschrank runterschleppt. Und der Grünabfall aus den anliegenden Gärten ist bestimmt weniger störend als dieses Windsegel.

Früher war hier eine super Schlittenpiste. Genau hier ist mein Airbob kaputtgegangen. Schöner Mist. Später war hier ein Laubenpieper der nach streng amerikanischer Sitte ungenutzte Naturfläche durch Einzäunung annektierte und fortan allerlei Unrat darauf ansammelte. Dann verließ es mich. Und nu das da.

Destroy 2000 Years Of Culture

Destroy 2000 Years Of Culture
Destroy 2000 Years Of Culture

Jedes erhabene Werk menschlicher Schöpfungskraft war am Anfang unmöglich. Jede Idee wird lieber bis zur Bedeutungslosigkeit auseinander dividiert bis es wahnsinnig erscheint es umsetzen zu wollen. Wir sind heute besser denn je darin alles nicht der Norm entsprechende schon deshalb zu verurteilen, nur weil wir es nicht kennen. Da hilft auch keine gefühlte Toleranz. Es sind soziale, kulturelle oder gesellschaftliche Ängste und Zwänge gespiegelt in einem und durch einen selbst, die das Unmögliche erst unmöglich erscheinen lassen. Und doch sind es genau die Menschen, die sich über Grenzen und Zwänge hinwegsetzten, die kulturelle und soziale Evolution im Mikro- und Makrokosmos überhaupt erst möglich machen. Es sind die Menschen, die in ihrer Zeit für größenwahnsinnig oder verrückt gehalten wurden, ihre Ideen und Ziele für absurd, die die Menschheit voran brachten.

Es ist Zeit aus Zwängen auszubrechen und Evolution zu ermöglichen. Evolution, die dem Menschen dient, nicht dem Zwang.

Standing ovation

Es ist nicht allzu lange her, da wurden offiziell die Ermittlungen gegen den „Freundeskreis Radevormwald“ bzw. deren Website eingestellt, da die Täter nicht zu ermitteln seien. Hohn und Spott hatte man  dafür über, von mir ebenfalls. Aber ich habe die Hoffnung geäußert, dass es ermittlungstaktische Gründe sein können, die zu dieser Pressemitteilung führten. Und ich hatte recht behalten. Wirklich ärgerlich, dass ihr Waffenlager ausgerechnet im alten HPC Dampfkraftwerk war, was jetzt hoffnungslos verschandelt ist. Schon die Schmierereien vom Wehr in Dahleraus mussten aufwändig herausgestempelt werden. Bilder aus besseren schlechten Tagen vom Dampfkraftwerk sind derzeit in meiner Ausstellung Zeitzeichen in der Sparkasse Radevormwald zu sehen.

Spannend zu sehen, wie Bürger und Presse sich derzeit die Augen reiben, man gar nicht verstehen kann was da passiert. Dabei ist es seit Jahren offensichtlich.

Bewohner der Wupperorte zwischen Fassungslosigkeit und Angst

Da hätte niemand fassungslos sein müssen, hätte man hingesehen.

Leben

Strömungen und Schwingungen sind die Tricks und die Bedingungen zum Zauber des Augenblicks doch die meisten glauben nicht
Ich fühlte es über Nacht alle Macht liegt im Jetzt und ich weiß dass sich mir jetzt nichts mehr entgegensetzt
Und nicht zuletzt weil gegen Gegebenheiten zu schreiten bei weitem nie alles war ließ ich mich gleiten und mir wurde alles klar
Der Weise weiß den Weg und er weist weiteren Wesen den Weg doch wer in dieser Welt weiß wohin meiner geht
War viel zu heftig beschäftigt um zu sehen wohin der Fluß fließt und hatte Frust wenn der Fluß freezed
Doch das ist vorbei jetzt bin ich frei

Such A Surge – Leben

Coming Back to Life

Where were you when I was burned and broken
While the days slipped by from my window watching
And where were you when I was hurt and I was helpless
Because the things you say and the things you do surround me
While you were hanging yourself on someone else’s words
Dying to believe in what you heard
I was staring straight into the shining sun

Lost in thought and lost in time
While the seeds of life and the seeds of change were planted
Outside the rain fell dark and slow
While I pondered on this dangerous but irresistible pastime

I took a heavenly ride through our silence
I knew the moment had arrived
For killing the past and coming back to life

I took a heavenly ride through our silence
I knew the waiting had begun
And I headed straight..into the shining sun.

Pink Floyd – Coming Back To Life